Bochum. . Bochumer Modeschöpferinnen bieten softe Farben, weiche Stoffe und Mustermixe. Lokale Kollektionen zeigen Vielfalt: sportiv, feminin und aktuell.
Die Natur ist im Umbruch und die Mode erfindet sich neu. Auch Bochumer Designerinnen legen jede Saison Altbewährtes frisch auf und überraschen mit Farb- und Formspielen.
„Der Mensch besinnt sich gerade ganz stark auf die Natur. Genauso wie wir immer mehr natürlich essen möchten, legen wir Wert darauf, was wir uns anziehen“, sagt die Bochumer Modedesignerin Sybille Boveleth. Ein riesiges Thema sei in diesem Herbst und Winter der Mustermix. Um optisches Chaos dabei zu vermeiden, empfiehlt die Fachfrau: „Muster in der gleichen Farbfamilie wählen.“
Auch die gleiche Formfamilie sorge für einen harmonischen Gesamteindruck „Punkte passen gut zu anderen grafischen Mustern“, so Boveleth. Die 48-Jährige hat sich mit ihrem Label vor allem auf Oberteile spezialisiert. Sie zeigt Hemden und Seidenblusen, die sie gerne mit einer modernen Cargohose, kombiniert. Mit einem blauen, dezenten Karomuster unterstreicht die Hose die Eleganz der Bluse. In Olivgrün greift sie den soften Ton auf, ohne vom Farbverlauf der Bluse abzulenken.
Ruhige Grün- und Blautöne im Trend
Ruhige Grün- und Blautöne und erdige Rottöne wie Rosenholz seien in diesem Herbst und Winter angesagt, so Boveleth. Ihr kontrastfreudiger Stil findet sich auch in ihren Armeejacken wieder, die neu aufgearbeitet mit verspielten Stickereien und Aufnähern, so genannten Patches, zum individuellen Lieblingsstück werden können.
Drei Modemarken aus Bochum
„BEE by Bill“ von Sybille Boveleth gibt es im Geschäft, Hunscheidtstraße 146, in Bochum.
Das Atelier „Beron“ von Michaela Reinhardt befindet sich in Werne. Informationen zur Kollektion auf: www.missberon.de .
Informationen zum Bio-Design von Susa Flor im Internet auf: www.susaflor.de .
Susa Flor hüllt die Frauen in weiche Stoffe von Lebenskleidung, Alpstoffe und C. Pauli. Das Material ist bei der nachhaltigen Mode der Designerin aus Weitmar das A und O. Außer viel Baumwolle, Wolle und Hanf verwendet sie auch recycelte Kunstfasern. Ihr Design versprüht Eleganz, auch wenn es sportiver daher kommt.
Sara Ußball trägt eine Skinny-7/8-Hose mit dem angesagten Seitenstreifen, einen neu aufgelegten Dufflecoat in hellgrau mit feinem Nadelstreifen im Gewebe und einen Baumwollfleecepullover mit Zopfmuster. Was traditionell klingt, ergibt in Flors Version einen sportiv-eleganten Mix, der ausgesprochen gemütlich aussieht.
Romantisch und ein wenig zottelig
Susa Flors Mode besticht mit Details an vielen unifarbenen Modellen. So hat ihr Cape einen komfortablen Ärmel, und der cremefarbene Pullover dezente Volants. „Wir sind ein bisschen romantisch und greifen den Bohemian-Style auf, der ein wenig zottelig wirkt“, so die Modeschöpferin und zeigt auf einen bewusst ausgefransten Jackenkragen.
An Mustern kommt in dieser Saison keiner vorbei. „Ich habe statt Tierprints, die im Moment angesagt sind, grafische Prints verwendet“, so Flor. Statt Leopardenflecken präsentiert die Designerin ein Baumwollkleid mit Kranichdruck, der weniger wild und dafür leicht und grazil daherkommt.
Weiblichkeit und „Oversize“
Für Michaela Reinhardt gehören Kleider und Röcke zu den wichtigsten Kleidungsstücken. „Mein Stil ist nostalgisch und figurbetont, ohne altbacken zu sein“, so die Designerin. Ausgestellte Röcke in Schwarz, Weinrot und mit Rosenprint kombiniert sie mit eng anliegenden Rollkragenshirts aus Viskose. Für die nahenden Festtage gibt es den Rolli auch geringelt mit Glitzereffekt.
Ein mattes Grün gehört in diesem Jahr zur Lieblingsfarbe der Designerin. „Ich habe an den Wald gedacht, der typisch ist für den Herbst“, sagt Reinhardt. Sie trifft damit einen aktuellen Trend: Die Farbe Salbeigrün war schon Anfang des Jahres als nächste Herbstfarbe in aller Munde. Was Reinhardts Kollektionen nie fehlen darf: klassisches Schwarz. Auch dem aktuellen Thema „Oversize“ widmet sich die Designerin aus Werne und kreiert weite Oberteile aus kuscheligen Stoffen, die an kalten Tagen wärmen.