Bochum. . Ein 16-jähriger Schüler ist wegen einer Messerattacke auf einen Mitschüler zu Jugendhaft verurteilt worden. Das Tatmotiv waren Wut und Rache.

Für diese Messerattacke war „eine Bewährung bei bestem Willen nicht mehr drin“, wie Richter Johannes Kirfel sagte. Ein 16-jähriger Bochumer, der bei einer Massenschlägerei einem Mitschüler (15) vier Zentimeter tief in die Schulter gestochen hatte, ist am Mittwoch zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt worden.

Er sackte auf seinem Stuhl zusammen, als er hörte, dass er weiter im Gefängnis bleiben muss. Dort sitzt er seit der Tat am 23. März. Wäre die acht Zentimeter lange Klinge nur ein Stückchen tiefer eingedrungen, hätte der Stich tödlich sein können.

20 bis 25 Jugendliche verabreden sich zur Schlägerei

Am Tattag gegen 8.20 Uhr hatten sich 20 bis 25 Jugendliche an der Schmechtingwiese zu einer Schlägerei verabredet. Vorangegangen war ein Streit aus nichtigem Anlass zwischen dem Angeklagten, einem Freund und zwei weiteren Jugendlichen einige Tage zuvor. Der Streit wurde aber nicht beigelegt, im Gegenteil.

Beide Seiten stachelten sich übers Internet an, mobilisierten Sympathisanten und trafen sich am 23. März zum Prügeln. Einige hatten Waffen dabei: Messer, einen Eishockeyschläger, einen Schlagstock, einen Hammer. Nach kurzem Wortwechsel flogen die Fäuste.

Täter war von der Schule geflogen

Dabei ging der Angeklagte, dessen Gruppe unterlegen war, zu Boden. „Er war blind vor Wut, er wollte sich rächen“, so der Richter. Als ein 15-Jähriger aus gegnerischen Gruppe dann weglief, holte er ihn ein – und stach zu.

Die 3. Jugendstrafkammer wertete die Tat als gefährliche Körperverletzung. Angeklagt war versuchter Totschlag. Der geständige Täter war wegen der Tat von seiner Schule geflogen – wie vorher schon einmal wegen Gewalt gegen Mitschüler.