bochum. . Pfadfinderschaft St. Georg fühlt sich Sozialem und christlichen Werten verpflichtet. Großes Fest zum Jubiläum steigt an der Jahrhunderthalle.

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) feiert an diesem Wochenende ein großes Jubiläum: 50 Jahre Bezirk Bochum und Wattenscheid. Dazu werden rund 600 Georgspfadfinder am Samstag, 6. Oktober, auf der Nordwiese des Westparks erwartet. Im Schatten der Jahrhunderthalle wird dabei gefeiert und gezeigt, was Pfadfinden heute ausmacht.

Jeder kennt die Pfadfinder-Klischees: Von der täglichen guten Tat, Kekse verkaufen und die Oma über die Straße bringen. Doch dass die 1907 von Lord Robert Baden-Powell in England ins Leben gerufene Pfadfinderbewegung in Deutschland 220 000 Mitglieder hat und weltweit mit 40 Millionen Pfadfinderinnen und Pfadfinder die größte Jugendbewegung der Welt darstellt, ist dagegen oft nicht bekannt. Was macht das Besondere am Pfadfindertum aus und wie entstand der Zusammenschluss der Bochumer Pfadfinder im Jahr 1968?

1951 wurde in Altenbochum erste Gruppe gegründet

Die erste DPSG-Pfadfindergruppe in Bochum nahm 1951 in Altenbochum seine Arbeit auf. In den nächsten Jahren gründeten sich weitere Pfadfinderstämme im Ehrenfeld, Eppendorf, Gerthe, Grumme und Wiemelhausen. Ein Jahr nach der großen Feier zum 60-jährigen Bestehen der Weltpfadfinderbewegung WOSM wird 1968 der Bezirk Bochum gegründet, dem sich 1974 der Bezirk Wattenscheid anschließt.

Nach der Gemeindereform 1975 entstehen in Harpen, Hiltrop, Querenburg und Weitmar weitere Stämme. Im ersten Jahr von Bochum Total 1986 wird der DPSG-Bezirk dann in seinen heutigen Namen „Bochum & Wattenscheid“ umbenannt. In den 90er Jahren gründen sich in Langendreer, Oberdahlhausen, und Bärendorf weitere Pfadfindergruppen. Der jüngste Pfadfinderstamm entstand 2016 in Leithe. Bereits seit 1990 finden zudem regelmäßig Bezirksaktionen, wie Pfingstlager oder Sommerlager, des mit rund 1200 Mitgliedern größten Pfadfinderbezirks im Bistum Essen statt.

Eine große Gemeinschaft

Egal ob vor 50 Jahren oder heute: Die Mitglieder des katholischen Pfadfinderverbandes verbindet die Idee einer großen Gemeinschaft, die sich kirchlich und sozial engagiert

Sei es bei den Jahresaktionen, bei den 72-Stunden-Aktionen des BDKJ oder der Aktion Friedenslicht aus Betlehem, die in diesem Jahr zum 20. Mal in Bochum stattfindet. Und das Interesse am Pfadfindertum wächst. Gerade bei Kindern ist auch im digitalen Zeitalter, oder vielleicht gerade deswegen, das Interesse an Abenteuern und Zelten in der Natur gefragt. Und dabei ist es egal, welcher Religion oder welcher Nationalität die Kinder, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen angehören. An diesem Wochenende werden rund 600 Georgspfadfinder ihre Zelte im Westpark aufschlagen. Das eigentliche Jubiläumsfest findet am morgigen Samstag auf der Nordwiese statt. Eine Pfadfindermesse, ein Jahrmarkt und ein buntes Fest der Begegnung sind geplant.

Die Bezirksvorsitzenden Kristina Kovalik und Stefan Fleige freuen sich bereits auf die außergewöhnliche Geburtstagsfeier: „Es wird großartig so ein besonderes Ereignis in Ruhrgebietsatmosphäre zu feiern. Das wird ein gelungener Abschluss des Jubiläumsfestes.“

Denn schon im April wurde der 50. Geburtstag mit einem großen Kuchen auf dem Dr.-Ruer-Platz gefeiert.

>>> Fünf Generationen treffen sich

Am Jubiläumstag (6.10) werden sich im Westpark fünf Generationen von Pfadfinderinnen und Pfadfindern treffen. Ab 11 Uhr startet das Programm mit einer Pfadfindermesse, zu der alle ehemaligen DPSG-Mitglieder aus Bochum und Wattenscheid eingeladen sind. Zu den Gratulanten werden auch Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke und Bürgermeisterin Erika Stahl gehören. Weitere Informationen online auf www.dpsg-bowat.eu.