Bochum. Die Bochumer Feuerwehr hat eine vierköpfige Familie gerettet. Diese hatte im Wohnzimmer auf einem Kohleofen ein offenes Feuer gemacht.
Nachdem in Bochum eine Familie mit zwei Kindern in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wegen des Verdachts auf Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus gebracht worden ist, ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Im Wohnzimmer der Familie in einer Wohnung an der Oskar-Hoffmann-Straße hatte die Feuerwehr bei einem Einsatz glühende Holzkohle auf einem kleinen Ofen gefunden. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte das Ehepaar in der Wohnung einen Holzkohlegrill entzündet und war sich offenbar nicht bewusst darüber, dass die Verbrennung im geschlossenen Raum gefährlich ist.
Kohlenmonoxid ist gefährlich
Der Ehemann hatte in der Nacht die Feuerwehr gerufen, weil seine Frau über Schwindel klagte. Sie wurde in ein Düsseldorfer Krankenhaus gebracht und wird dort in einer Druckkammer behandelt. Messungen hatten CO-Werte zwischen 12 und 60 ppm in der Wohnung ergeben. „Ppm steht für part per million, das heißt es geht um 60 von einer Millionen Anteile“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Stefan Nowak. „Dieser kleine Anteil kann bereits großen Schaden anrichten. Kohlenmonoxid lässt sich nicht riechen und schmecken und ist gerade deshalb sehr gefährlich. Es unterbindet den Sauerstofftransport durch das Blut.“
Alarmiert worden waren die Rettungssanitäter, die als erste vor Ort waren, durch ihren CO-Warner. Daraufhin wurde die vierköpfige Familie ins Freie und später ins Krankenhaus gebracht. Die Blutanalyse in einem Wittener Krankenhaus ergab auch beim Vater und den beiden Kindern erhöhte CO-Werte. Das Warngerät gehört mittlerweile zur Grundausrüstung der Sanitäter. „Es kann Leben retten“, so der Feuerwehr-Sprecher.
Solche Einsätze sind kein Einzelfall
Einsätze, bei denen es um offenes Feuer in Wohnungen geht, sind kein Einzelfall. „Das geschieht immer wieder einmal. Man kann nur davor warnen, so etwas zu tun“, sagt Polizei-Sprecher Volker Schütte, der ebenso wie Feuerwehr-Sprecher Nowak dennoch verwundert darüber ist, dass es immer wieder zu solchen Unglücken kommt. „Ich kann mich an einen Einsatz erinnern, als eine mehrköpfige Familie im Wohnzimmer Maronen auf einem Holzkohlegrill geröstet hat“, so Nowak. Auch werde immer mal wieder in Wohnungen gegrillt.
Auch den Ofen, auf dem mehrere Kohlestücke glühten, hatte die Feuerwehr nach ihrem Eintreffen aus der Wohnung befördert und auf die Straße gestellt.