bochum. . Der Paritätische fordert mehr Hilfe statt Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger. Hilfe aber sollte nur der bekommen, der sich an die Regeln hält.

Ein System der Hilfeleistungen statt eines Systems der Strafen will der Paritätische schaffen – ein hehres, aber realitätsfernes Ziel. Man kann Menschen nicht helfen, die Hilfe nicht wollen. Dieser simple Satz greift im Fall von denjenigen, die wiederholt Termine nicht wahrnehmen und die Absprachen nicht einhalten.

Nicht nur, dass diese Arbeitslosen ihrer Verantwortung gegenüber der arbeitenden Gesellschaft, nämlich in diese zurückzufinden, nicht gerecht werden. Sie verzögern Hilfe für andere, schaffen unnütze Belastung für die Mitarbeiter des Jobcenters. Wer seinen eigenen Termin nicht wahrnimmt, blockiert ihn für denjenigen, der sich Hilfe und Gespräche wünscht.

Völlige Ignoranz des Systems

Die Fälle von Drohungen und Gewalt gegen Jobcenter-Mitarbeiter zeigen, wie rau das Klima oft ist. Die psychische Belastung ist hoch. Natürlich versucht das Jobcenter, auf Einzelfälle Rücksicht zu nehmen, leistet Sozialarbeit. Doch bei völliger Ignoranz des Systems bleiben in den Härtefällen nur die Strafen. Die Gesellschaft muss nicht für diejenigen zahlen, die Regeln nicht einhalten (wollen). Wer sich nicht helfen lassen will, hat uneingeschränkte Unterstützung nicht verdient.