Bochum. . Reha-Trainerin bietet das Schwimmen mit der „Monoflosse“ für Kinder an. Acht Mädchen verwandeln sich für die Dauer des Kurses in Fabelwesen.

Die See ist unruhig heute. Ab und zu wedeln Schwanzflossen über der Wasseroberfläche. Sie gehören zu Leonie, Clara, Charlotte, Lilly, Laura, Ella, Paula oder Lisa – alles Meerjungfrauen. Acht Mädchen zwischen acht und zehn Jahren tragen heute Fischschwänze und tummeln sich in einem Firmenpool in Gerthe.

Flossen aus Neopren

Reha-Trainerin Miriam Schug aus Velbert trifft mit ihrem neuen Angebot ins Schwarze. Erstmals bietet sie derzeit in Bochum und in Heiligenhaus das Schwimmen mit einer sogenannten Monoflosse an. „Ich habe selbst eine neunjährige Tochter und die Begeisterung für die Fernsehserie ,H2O – Plötzlich Meerjungfrau’ hat vielleicht unterschwellig in mir gearbeitet“, schmunzelt die 39-Jährige.

Nachdem sie sich selbst als Meerjungfrau ausprobiert hat, bietet sie nun Kurse an, in denen das Schwimmen mit dem Fischschwanz gelernt und gemeinsam mit anderen Meerjungfrauen genossen werden kann. „Erst machen die meisten Mädchen die wellenförmige Bewegung nur mit den Beinen, später kommen dann die Arme in der gleichen Bewegung hinzu“, erklärt sie. Die Füße stecken in der Neoprenflosse, die mit einer Plexiglasscheibe stabilisiert ist. Dann ziehen die Meerjungfrauen den Schwanz aus einem dünnen Badeanzugstoff in Pink, Türkis oder Blau über ihre Beine und schwups – da steht das zauberhafte Wesen auf der Flosse.

„Ich wollte immer wissen, wie es sich anfühlt, mit einer Schwanzflosse zu schwimmen“

„Ich mag Meerjungfrauen und wollte immer wissen, wie es sich anfühlt, mit einer Schwanzflosse zu schwimmen“, sagt Lilly. Es ist ja nicht nur, dass die Wesen aus dem Wasser wunderschön sind und ihre Fischschwänze herrlich in der Sonne glitzern. „Sie haben besondere Kräfte!“, so die Zehnjährige. Die Meerjungfrauen in der australischen TV-Serie H2O können mit Eis, Gelee und Feuer zaubern. Sie sind die Superheldinnen der Meere.

Auch im Kurs von Miriam Schug gehen die Mädchen im Ozean auf Abenteuerreise. „Wenn ich euch berühre, versteinert ihr. Dann muss jemand unter euch hertauchen, um euch zu erlösen“, erklärt sie das Spiel. Später geht es um einen Kristallstein, den jede Meerjungfrau durch das Becken befördern soll. Die eine trägt den Schatz auf ihrer Flosse, die andere schiebt ihn auf einem Kissen vor sich her. „Das sind die Schätze des Meeres und am Ende erhalten die Mädchen ein kleines Geschenk dafür“, verrät die große Meerjungfrau.

Training dient auch der Prävention

Selbstständig mit Gesundheitssport-Verein

Miriam Schug gründete 2016 den Verein Reha-Präventionssport Balance Fitness und konzentriert sich mit ihrem Angebot auf die Gesundheitsvorsorge. Dazu gehören betriebliches Gesundheitsmanagement, Rehasport-Angebote und Kurse wie Aquajogging und Meerjungfrauenschwimmen für Kids und Teenager.

Der nächste Kurs soll nach den Herbstferien stattfinden. Flosse und Schwanz werden gestellt. Weitere Informationen:
balancefitness-gesundheit.de

So verspielt und märchenhaft das Monoflossenschwimmen daherkommt – als Reha-Trainerin verfolgt Miriam Schug ein konkretes Ziel. „Bei mir stehen die Bewegung und der Spaß im Vordergrund. Ich möchte auch Prävention und Reha für Kinder anbieten, aber so lässt es sich besser verkaufen“, sagt sie.

Am Ende verwandeln sich die Meerjungfrauen wieder in menschliche Mädchen. Clara findet das auch ganz in Ordnung: „Meerjungfrauen sind Fabelwesen“, sagt die Zehnjährige, „und Fabelwesen gehören nicht in diese Welt.“