Bochum. . In NRW öffneten mehr 7500 Denkmäler ihre Pforten. In Bochum waren unter anderem der Hochbunker in Werne und die Christuskirche in Gerthe dabei.
Den Tag des offenen Denkmals gibt es nun schon 25 Jahren. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September öffnen mehr als 7800 Denkmäler in ganz Deutschland ihre Pforten, wobei manche normalerweise unzugänglich sind. In Bochum sind unter anderem der Hochbunker in Werne und die Christuskirche in Gerthe dabei.
Kirche im Jugendstil
„Wir machen seit 2003 mit und es ist uns wichtig dieses herausragende Gebäude der Gemeinde zu präsentieren“, betont der Pfarrer der Gemeinde Johannes Romann. Er hielt morgens einen Gottesdienst ab und abends wurde in der Kirche ein Film gezeigt. Karl-Josef Rick kam um die Kirche im Jugendstil zu bewundern. „Ich war früher Architekt und habe in Darmstadt, der Jugendstilstadt, studiert“, erzählt Rick begeistert.
Er und seine Frau stehen im Gewölbe und bewundern die Wandmalereien. Sie wollen sich am heutigen Tag noch vier weitere Denkmäler angucken. „Wir besuchen noch ein paar Kirchen und den Hochbunker in Werne“, erzählt Karl-Josef Rick.
Vor dem Hochbunker stehen viele Besucher und warten bis ihre Führung beginnt. Alle 20 Minuten werden 15 Menschen für eine Stunde durch den 18 000 Quadratmeter großen Bunker geführt. Der Bunker stammt aus dem zweiten Weltkrieg und hat eine deutlich bessere Ausstattung als andere Bunker in Bochum. „Gerüchten zufolge war hier eine Zentrale der NSDAP“, erklärt Martin Zerbst, der Erste Vorsitzende von „Der Bunker“.
Nach dem Krieg wohnten bis in die fünfziger Jahre Ledige in diesem Bunker, danach wurde er zum Lagerraum. Der Verein hat den Bunker vor ein paar Jahren gekauft und bemüht sich seitdem darum Künstlern einen Raum für ihre Ateliers zu geben. „Eine Band probt hier regelmäßig, wir haben Fotografen, einen Tätowierer und Maler in diesem Bunker untergebracht“, sagt Zerbst. „Heute ist der Bunker mein liebstes Kind, ich habe so viel Arbeit hier reingesteckt.“
Im Bunker ist es kühl
Im Bunker ist es kühl, aber nicht stickig. Die Außenwände sind zwei Meter dick und die Gänge sind relativ weitläufig. Der Boden ist staubig, an den Wänden hängen Bilder der Künstler. Hagen Seibt und seine Frau nehmen auch an einer der Führungen teil. „Hier hat so viel Leiden stattgefunden, ich wollte unbedingt mal einen Bunker von innen sehen“, erzählt Seibt bewundernd.
Der Bunker soll in jedem Fall erhalten bleiben für die Nachwelt. Dabei hilft natürlich auch der Tag der offenen Denkmäler. Damit diese einfach nicht in Vergessenheit geraten.