Bochum. Ein Versicherungsbüro in Riemke erhält nach Schadensersatz jetzt zu viel gezahlte Gebühren zurück. Zweimal hat die WAZ erfolgreich vermittelt.

„Traurig, dass man erst solche Geschütze auffahren muss, um zu seinem Recht zu kommen.“ Bernd Pape hat mal wieder gewonnen. Und ist doch sauer. Auf die Telekom, mit der er seit zehn Monaten im Clinch liegt. Jüngste Entwicklung: Die Telekom zahlt erneut. Diesmal über 500 Euro.

Seit 20 Jahren führt Bernd Pape ein Versicherungsbüro mit 1300 Bestandskunden an der Herner Straße. Im November 2017 kündigte die Telekom den ISDN-Vertrag. Fortan sollte die Internet-Telefonie als „Komplettlösung“ Einzug halten.

Seit April funktioniert die Technik

Die Geräte türmten sich monatelang in der Agentur. Im Januar erschien ein Techniker, der sich jedoch außerstande sah, die Anlage ans Laufen zu bringen. Auf WAZ-Anfrage bat die Telekom im März „um Entschuldigung“. Eine fehlerhafte Beratung sei die Ursache. Doch Pape musste weiter warten, bis das digitale Zeitalter beginnen konnte. Erst seit April funktioniert die Technik.

Auch interessant

Für Pape („Ich gelte in der Beschwerdestelle als ,Eskalationsfall’“) war die Zeit der Abrechnung gekommen. Dezidiert führt er sämtliche Kosten auf, die ihm durch die Versäumnisse der Telekom entstanden sind. Auf 1598,65 Euro summierten sich die Posten. Die Telekom überwies 1300 Euro Schadensersatz. „Ohne die WAZ“, bedankte sich der Riemker, „hätte das nie geklappt.“

Ungezählte Warteschleifen

In diesen Tagen bat der 57-Jährige erneut unsere Zeitung um Hilfe. Was war passiert? Seit April hatte die Telekom doppelt kassiert: sowohl für den neuen Anschluss als auch für den längst gekündigten ISDN-Vertrag mit monatlich 54,90 Euro. Wieder wählte sich Pape die Finger wund. Wieder scheiterte er in ungezählten Warteschleifen und bei „vollständig inkompetenten Mitarbeitern“.

Wieder bedurfte es einer WAZ-Anfrage in Bonn, um die Telekom (die nach einer Stornierung Papes bereits mit Kündigung gedroht hatte) zum Einlenken zu bewegen. „Tut uns leid“, teilt die Telekom mit und überweist die zu viel gezahlten Gebühren (7 x 54,90 Euro) und 127 Euro für eine damals doppelt geliefert Digitalbox. Auch darum hatte Pape bislang vergeblich gekämpft.

Der Unternehmer ist zufrieden, „Allerdings müsste die Telekom mir an sich noch vier Wochen Kur am Tegernsee bezahlen, so viel Zeit und Nerven mich das alles gekostet hat.“