Goldhamme. . Das Sprach- und Kulturangebot im Thealozzi findet erfolgreichen Abschluss. Für die Ferienfreizeit im nächsten Jahr gibt es noch keinen Förderer.
Zwei Wochen intensiver und kreativer Arbeit haben einen fulminanten Abschluss gefunden. Zwei Wochen Arbeit haben aus kleinen Nachwuchskünstlern echte Bühnenprofis gemacht. Zwei Wochen Arbeit sind nun vorbei. Zum Abschluss präsentierten die 67 Kinder des diesjährigen Sprach- und Kulturcamps des Thealozzi Bochum ihre Werke.
Zirkus ist erstmals dabei
In den Bereichen Zirkus (erstmalig in diesem Jahr dabei), Musik, Theater, Tanz, Performance und Medien entwickelten die Teilnehmer gemeinsam mit ihren Dozenten kurze Präsentationen von zehn bis 20 Minuten Länge, die im Stile einer Werkschau den anwesenden Zuschauern dargeboten wurden.
„Ich werde die Zeit und die Arbeit in meiner Gruppe vermissen“, resümierte Lara Kleem. Die 13-Jährige war nicht nur Teil der Performance-Werkstatt von Anja Balzer und Phil Regener, sondern hatte zudem die gesamte Abschlussveranstaltung moderiert. Besonders gut gefiel ihr dabei, dass man auch mal spontan sein konnte. „Das hat mir echt viel Spaß gemacht - gerade die Stellen der Moderation, wo ich meine Zettel nicht mehr hatte und improvisieren musste“, meinte sie lächelnd.
Motto Kinderrechte künstlerisch umgesetzt
Das Sommercamp 2018 stand unter dem Motto Kinderrechte. Davon ausgehend, entwickelten alle sechs Workshops eigene Ideen und Umsetzungen zu dem Thema.
So gab es neben klassischen Stoffen – West Side Story in der Musikwerkstatt – auch die Auseinandersetzung mit politischen Bedingungen: Die Theaterwerkstatt bezog die UN-Menschenrechtskonvention in ihre Präsentation mit ein. Doch auch in abstrakterer Form näherten such die Kinder dem Thema, wie in den den Artistiknummern des Zirkusworkshops.
Nur Dank finanzieller Unterstützung durch Stadt, Land, Stiftungen und Unternehmen konnte das Sommercamp in diesem Jahr überhaupt in gewohnter Form realisiert werden.
Bisher steht für das Sommercamp 2019 noch kein Förderer fest. Wer sich finanziell beteiligen möchte: Kontakt Andrea Homersen, info@thealozzi.de oder unter 0234/17 59 0.
Mindestens genau so viel Spaß hatte auch der zwölfjährige Henry, der die Theaterwerkstatt von Simone Heiser und Giampiero Piria besuchte: „Ich fand das Camp gut und es war schön, dass es am Ende noch ein Eis gab.“ Das Eis gab es vom Kugelpudel, der seit jeher beim Abschluss des Camps mit einem Eiswagen vertreten ist. „Das war eine rundum gelungene Veranstaltung“, berichtete Mitorganisatorin Andrea Homersen am Ende der Abschlussshow.
Sechs Monate Akquise
Und dabei stand das Sommercamp am Anfang der Planung unter keinem guten Stern: „Die mehrjährige Gesamtfinanzierung durch das Wirtschaftsministerium ist im letzten Jahr ausgelaufen, und so mussten wir vollkommen neue Geldgeber finden“, so die langjährige Thealozzi-Mitarbeiterin.
Etwas länger als ein halbes Jahr hat die Finanzakquise in Anspruch genommen, am Ende stand die benötigte Summe dann glücklicherweise zur Verfügung. „Jetzt muss direkt die Finanzierung für 2019 angegangen werden, um hoffentlich auch nächstes Jahr so ein Camp anbieten zu können“, so Homersen.
Denn das Sommercamp des Thealozzi ist weit mehr als nur eine Ferienbespaßung. Laut einer Studie der Universität Dortmund ist das Camp in Bezug auf das Thema Sprachförderung so effektiv wie ein reguläres halbes Schuljahr.