Harpen. Beim Harpener Dorffest 2018 herrschte gute Stimmung und wurde auf der Straße getanzt – Tradition soll mit neuen Ideen fortgesetzt werden.

Heute endet das Harpener Dorffest mit einem Höhenfeuerwerk um 22 Uhr. In den Tagen zuvor wurde deutlich: Die Harpener halten ihrem Dorffest die Treue, weil es als klein und familiär gilt. Im Schatten der St.-Vinzentius-Kirche standen dabei vor allem Begegnung und Musik im Mittelpunkt.

Für viele Harpener sind der Gottesdienst auf dem Autoscooter und die anschließende Erbsensuppe im Schatten der Kirche eine wichtige Tradition beim Harpener Dorffest. Pfarrer Michael Dettmann rief dazu auf, „auf die Menschen zuzugehen und sie zu umarmen“. Dadurch soll der Gemeinschaftssinn in Harpen gestärkt werden. Er hatte zudem einen weiteren Grund für gute Laune: „Ich freue mich, dass sich der Platz vor der Kirche und dem Gemeindehaus zum Treffpunkt fürs Dorffest entwickelt hat – Dank der freiwilligen Helfer“.

© Foto Hänisch

Feuerwerk gehört zu den Höhepunkten

Das Feuerwerk gehört für Jung und Alt zu den Höhepunkten. „Für mich ist das Feuerwerk in Harpen besser als auf der Cranger Kirmes“, betont Anja Lange. „Weil das Dorffest kleiner ist, herrscht hier eine familiärere Atmosphäre“. Das kommt vor allem den Kindern zu Gute, die sich wie Levia (6) über die Trampolins und das Kinderkarussell freuen. Die Älteren stehen auf „mehr Action“ und bevorzugen den Autoscooter, den Scheibenwischer oder das Rundfahrgeschäft. In einem Punkt sind sich aber alle Generationen dann wieder einig: „Das Dorffest ist ein guter Ort, um Freunde zu treffen“, betont Karsten Lange „und es ist direkt vor der Haustür“.

Gäste tanzen auf der Straße

„Wir freuen uns über die vielen Besucher und die gute Stimmung – an der Kirche und an der Bühne“, zieht Hans-Heinrich Albert vom Förderverein Harpen eine erste Bilanz. Besonders das geänderte Musikprogramm mit den Themenabenden kam gut an.

Tierische Unterstützung fehlt diesmal

Der Ursprung des Festes reicht 206 Jahre zurück und begründet sich durch die Vergabe der Marktrechte an Harpen durch die damalige französische Präfektur 1812. Aus dem ursprünglichen Vieh- und Krammarkt wurde zunächst ein Kirmesfest rund um die St.-Vinzentiuskirche, 2007 dann das heutige Dorffest.

An diese Geschichte erinnerte das „Bauerntheater anno 1800“ bei der historischen Eröffnung.

Dieses Mal zwar ohne tierische Unterstützung, dafür aber mit viel Musik mit dem Fanfarenzug des BSV Harpen und erstmals dem Polizeichor Bochum und den Ruhrpott Guggies.

„Es wurde auf der Straße getanzt und gefeiert“, so Albert. Auch wenn am Rande des Festes Stimmen wie „früher war die Kirmes größer“ zu hören waren, ist das Fest für viele Besucher wie Renate Schweer „eine schöne Tradition, die auf jeden Fall aufrechterhalten werden sollte“. Diese Meinung teilen auch die Schausteller.

Beim Förderverein Harpen werden zudem bereits fleißig Ideen fürs kommende Dorffest 2019 geschmiedet. Zunächst aber wollen die beteiligten Vereine, wie TuS Harpen, BSV Harpen, Musikzug Harpen und VdK Harpen sowie der evangelischen Kirche erst das aktuelle Dorffest auswerten.