Bochum. . 7200 Euro Geldstrafe muss ein Bochumer (40) zahlen, weil er Kinderpornografie besessen hatte. Ein weiterer Täter bekam sogar Haft auf Bewährung.

Eigentlich kam die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss wegen des Verdachts des Fahrraddiebstahls. In der Wohnung des 40-jährigen Bochumers fand sie dann aber Kinderpornografie – ein reiner Zufallsfund. Dafür wurde der Mann am Mittwoch vom Amtsgericht zu 7200 Euro Geldstrafe verurteilt (180 Tagessätze zu je 40 Euro).

Der Angeklagte (ledig, nicht vorbestraft) hatte sich im Internet rund 200 Fotos und Videos mit kinder- und jugendpornografischen Inhalten verschafft und sie auf zwei Computern und drei externen Festplatten gespeichert. Die Aufnahmen zeigen Kinder und Jugendliche vor allem in aufreizenden sexuellen Posen, aber auch den schweren sexuellen Missbrauch durch Erwachsene. „Daran gekommen bin ich über Tauschbörsen“, sagte der Angeklagte, der für einen Dienstleister arbeitet. Die Vorwürfe räumte er komplett ein.

Richter: „Das ist eine Sauerei“

Der Verdacht eines Fahrraddiebstahls hatte sich damals nicht erhärtet. Wohl aber kreuzte die Polizei im Juli 2017 ein zweites Mal bei ihm auf, weil sie noch weitere Kinderpornografie bei ihm für möglich hielt. Tatsächlich wurden die Beamten fündig, auf drei externen Festplatten. Der Angeklagte beteuerte aber, dass dies keineswegs neue Dateien gewesen seien, sondern alte, die die Polizei bei ihrer ersten Durchsuchung wohl übersehen habe.

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„Das ist eine Sauerei“, sagte Richter Dr. Axel Deutscher über den Besitz dieser verbrecherischen Aufnahmen. Schließlich fördern die Nutzer der Kinderpornografie durch ihre Nachfrage die Produktion solcher Aufnahmen und damit auch den schweren Kindesmissbrauch.

Neun Monate Haft auf Bewährung für 51-Jährigen

Persönliche Reue äußerte der Angeklagte nicht, wohl aber sagte sein Verteidiger: „Er ist von der Hauptverhandlung beeindruckt.“ Seine betroffenen Computer und Festplatten bekommt er nicht mehr zurück.

Kurz vor ihm wurde ein weiterer Bochumer (51) wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornografie verurteilt. Bei ihm ging es ebenfalls um Fotos und Videos aus dem Internet. Er bekam neun Monate Haft auf Bewährung. Zudem muss er eine Sexualtherapie machen.