Bochum. . Neun von 21 Brunnen im Bochumer Stadtgebiet sind in diesem Sommer außer Betrieb. Ein Armutszeugnis, meint WAZ-Redakteur Jürgen Stahl.
Die Stadt Bochum schmückt sich gern mit dem Klimaschutz. Als einzige Stadt in NRW hat sie dreimal den Preis „European Energy Award“ gewonnen. Ein Klimaanpassungskonzept, entwickelt mit Wissenschaftlern der Ruhr-Uni, soll langfristige Strategien gegen die zunehmende Erwärmung aufzeigen. Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht es in Bochum ganz anders aus. Neun von 21 Brunnen sind außer Betrieb. Ein Jammer gerade in diesem extrem heißen Sommer.
Trister Anblick und fehlender Klimaschutz
Nicht nur, dass die Bürger, insbesondere die Kinder, auf eine Erfrischung verzichten müssen. Nicht nur, dass trockengelegte Brunnen einen tristen Anblick bieten. Nein: Die öffentlichen Anlagen haben auch eine wichtige ökologische Bedeutung. Das bewegte Wasser verdunstet. Das kühlt die aufgeheizte Luft, macht die hohen Temperaturen erträglicher.
Brunnen sind gerade in diesen Wochen ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz, wohltuend im Alltag der Menschen. Die Stadt ist aufgerufen, sich an den eigenen Maßstäben zu messen – und bis 2019 die Trockenperiode zu beenden.