Bochum. . Monika Czyz aus Riemke ist Landesvorsitzende der CDU-nahen Organisation Schüler-Union. Ihr liegt besonders ein Thema am Herzen.
Monika Czyz aus Riemke ist Landesvorsitzende der CDU-nahen Schüler-Union. Im vergangenen Jahr hat die 18-Jährige ihr Abi an der Goetheschule gemacht; jetzt studiert sie an der Ruhr-Universität. Außerdem ist sie Beisitzerin im Kreisvorstand der Bochumer CDU.
Sie wurden als Landesvorsitzende der Schüler-Union wiedergewählt. Was machen Sie in dem Amt?
Ich führe den riesigen Landesverband mit den vielen Mitgliedern und Kreisverbänden, die ich zusammenbringen muss. Man muss sich schließlich einigen auf eine Schulpolitik, für die man stehen möchte. Aber ich muss auch gucken, wie wir diese Standpunkte voranbringen. Wir Bochumer haben mit den Hernern vor zwei Jahren geschaut, wie viel Unterrichtsausfall es an den Schulen gibt. Die damalige Regierung meinte, es wären 1,7 Prozent. Da haben wir Vertretungspläne von Schulen gesammelt. Um die 13 Prozent Unterrichtsausfall haben wir ermittelt – also deutlich mehr.
Viele Schüler freuen sich über Freistunden. Was sagen Sie denen?
Wenn wir G8 haben, können wir uns das nicht leisten. Wenn man einmal krank ist, fällt das sehr viel mehr ins Gewicht bei einem Fach, das sonst immer ausfällt. Im Endeffekt hat man da keinen Profit von. Gerade die Leute, die auf ihren Abschluss zugehen, finden Unterrichtsausfall gar nicht mehr lustig.
Kommen Ihre Aktionen denn „ganz oben“ bei den Politikern an?
Ja. Die CDU hat das Thema Unterrichtsausfall danach nicht nur ins Wahlprogramm aufgenommen. Als wir an die Regierung kamen, wurde das dann auch konkret umgesetzt. Jetzt sitzen da die Leute im Bildungsministerium und es werden Millionen von Euro investiert, um ein System zu schaffen, mit dem der Unterrichtsausfall schulscharf erfasst wird. Es geht immer darum, Druck zu machen in der Partei.
Als Landesvorsitzende der Schüler-Union sind Sie automatisch Mitglied des Landesvorstandes der CDU. Sie sind da die Jüngste?
Ja, das ist ziemlich krass, wenn man mit damals 17 Jahren in den CDU-Landesvorstand eingeladen wird als ständiger Gast und sogar Rederecht hat. Ich fahre mit der Bahn nach Düsseldorf. Vor der Tür sammeln sich die Dienstwagen. Das ist eine krasse Möglichkeit zu netzwerken, auch für die Schüler-Union.
Sie kriegen da auch einiges mit?
Ja, ich bekomme die Informationen aus erster Hand. Wenn Armin Laschet sagt „Herbert, berichte mal von deinem Wochenende“, dann erzählt Innenminister Reul, was die Polizei da so gemacht hat. Das ist ein heißer Draht. Gerade wenn man die Landesregierung stellt.
Haben Sie Ihr Rederecht dort schon einmal genutzt?
Bisher nicht. Man überlegt sich das sehr genau, weil das ein Gremium ist, das schnell und präzise arbeitet. Das ist nicht wie bei manchen Parteitagen, wo es um die großen Reden zur Lage der Nation geht.
Können Sie sich vorstellen, einmal selbst Berufspolitikerin zu werden?
Schwierig, ich studiere bewusst etwas anderes, nämlich Kunstgeschichte und ab kommendem Semester noch Theaterwissenschaft. Wenn sich irgendwann in der Politik ein Mandat ergibt, dann auf jeden Fall gern.
Dann bevorzugt auf Landesebene?
Ich arbeite neben dem Studium noch für den Europaabgeordneten Dennis Radtke. Das finde ich unglaublich interessant. Das ist für mich persönlich sehr zukunftsorientiert.
Wie kam es überhaupt zu Ihrem politischen Engagement?
Das war 2013, da war ich gerade 14, oder sogar noch kurz vorher. Da habe ich angefangen, mich für Politik zu interessieren. In dem Jahr war die Bundestagswahl und auch die Papstwahl fand ich interessant. Da fängt man dann an, Zeitung zu lesen. Und irgendwann habe ich überlegt, ich möchte jetzt in eine Partei eintreten. Als ich mich für die CDU entschieden habe, bin ich dann auf die Schüler-Union gestoßen.
Was sagen Ihre Familie und Freunde zu Ihrem Engagement?
Ach, die sehen das ganz entspannt. So lange man sich im Privaten nicht verändert, geht da auch nichts kaputt. Es ist unglaublich wichtig, dass man sich und das, was man politisch macht, nicht zu ernst nimmt. Außerdem muss man bei Freunden wissen, wo die Politik hingehört und wo nicht.