Bochum. Das Gesamtprogramm des Orgel-Festivals Ruhr läuft bis zum 9. September. Am 9. August gibt’s das erste Bochumer Konzert in der Melanchthonkirche.
Nach dem guten Publikumszuspruch im vergangenen Jahr gibt es eine Neuauflage des Orgelfestivals Ruhr. Das Auftaktkonzert gestaltet am Sonntag Kantor und Organist Ludwig Kaiser in der Melanchthonkirche. Er ist Mitveranstalter des ruhrgebietsweiten Festivals.
Seit wann gibt’s den Orgelsommer?
Seit zehn Jahren, so dass in diesem Jahr zum elften Male sechs evangelische Hauptkirchen von Duisburg bis Dortmund kooperieren. So wird die ruhrgebietsweite Vernetzung von großen Innenstadtkirchen betont und auf die künstlerische Arbeit ihrer Protagonisten über den üblichen „Kirchenbetrieb“ hinaus aufmerksam gemacht.
Was ist in Ihrem Konzert am Sonntag zu erwarten?
Ein besonderes Programm, das mit der musikalischen Erscheinung einer rhythmisch wohlgegründeten Kathedrale beginnt. Ein frühes Werk des französischen Komponisten Olivier Messiaen entfaltet nach und nach mit der ganzen Klangfülle der Orgel einen ebenso farbigen wie lichtvollen Klangraum. Ist man hörend in diese „Kathedrale“ eingetreten, trifft man des weiteren auf Musik von Johann Sebastian Bachs, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt und John Cage.
Infos und Eintrittspreise
Das Orgelfestival Ruhr – Klangraum Europa – läuft bis zum 9. September. Das Gesamtprogramm ist im Internet unter www.orgelfestival-ruhr abrufbar.
Die Bochumer Konzerte finden am 5.8. (mit Ludwig Kaiser) und 19.8. (mit Els Biesemans) um 18 Uhr in der Melanchthonkirche, Königsallee 48 statt. Eintritt 10 Euro, Schüler/Studierende frei.
Eine Besonderheit des Festivals ist die Einladung von Gastorganisten.
Ja, denn durch sie gewinnen die Festivalorte an internationaler Präsenz. So wird das zweite Bochumer Konzert von der renommierten belgischen Organistin Els Biesemans übernommen. Sie bietet am 19. August Musik von Johann Sebastian Bach, Alexandre-Pierre-François Boëly, Franz Liszt und Sofia Gubaidulina.
Das Ruhrgebiet gilt als große „Orgellandschaft“. Woher rührt das?
Es ist ein Ballungsraum, in dem viele Kirche entstanden. Die Orgel wird vor allem als Kirchen-Instrument gesehen. Das Orgelfestival zeigt, dass man das nicht so eng fassen kann. Die Musik ist ja nicht „evangelisch“ oder „katholisch“. So bietet sich die Chance, Tradition und Moderne in künstlerischen Ausdrucksformen an Orten sakraler Architektur auf neue Weise zu beleben.
Wen sprechen Sie an?
In erster Linie Orgel-„Fans“, aber auch Musikliebhaber generell. Neben der Musik gibt es auch eine optische Komponente. Während der Aufführungen kann man das Spiel der Organisten auf Leinwand mittels Videoprojektion mitverfolgen.