Bochum. In der „Pearlz-Bar“ erfahren WAZ-Leser vom Deutschen Meister, wie und womit man die perfekten Drinks mischt. Serkar Barzani kennt alle Tricks.
Sieben Cocktails in 1,38 Minuten: In Rekordzeit holte sich Serkar Barzani 2017 den Titel „Deutschlands schnellster Barmixer“: Zwei Stunden Zeit nahm sich der 29-Jährige in dieser Woche für die WAZ-Gruppe, der er im Rahmen unserer Sommerserie die Pforten seiner „Pearlz-Bar“ im Bermudadreieck öffnete. Sieben Leserinnen und Leser als Mix-Lehrlinge: Shake it!
Rechnung geht auf
Seit drei Jahren führt Serkar Barzani die Cocktailbar auf der Kortumstraße. Seine Profession ist zugleich Passion. Der Mann lebt für Cocktails, ist ein profunder Kenner und akribischer Handwerker, der Massenware verschmäht, stattdessen auf High-Class-Produkte setzt.
Der Anfang im bierseligen Bochum war schwer. Inzwischen geht die Rechnung auf: Die „Pearlz-Bar“ hat heute bundesweit einen Namen und wird in den wichtigen Gastronomieführern gelistet.
Die Nase trinkt mit
Warum, erkennen die WAZ-Gewinner schon während der kleinen Cocktail-Kunde, die der Meister zum Auftakt darbietet. Bereits im 19. Jahrhundert habe man Destillate munter zusammengekippt, wenn auch meist als Medizin.
Der „Old Fashioned“ als ältester bekanntester Cocktail stammt aus jener Zeit. Serkar beherrscht ihn aus dem Eff-Eff. Ebenso wie 250 weitere Rezepturen von Klassikern wie Mojito bis zu eigenen Schnaps-Ideen wie dem „Mädchendrink“ mit Himbeeren, Minze und Gin.
Orangen geschnitten und gepresst
Viele Zweifler warnten: Bochum, das klappt nie
„Viele haben mir abgeraten, nach Bochum zu gehen. Sie meinten, ein solches Premiumkonzept funktioniere nur in Metropolen wie Berlin oder München“, berichtet Serkar Barzani.
Drei Jahre später kommen Cocktail-Kenner aus den Metropolen nach Bochum, um die „Pearlz-Bar“ zu testen.
„Hmmm!“, schwärmt Renate Uhlich. „Großartig“, lobt Bastian Walylo. „Lecker!“, strahlt Ilka Velthof. Ob lieblich oder mit torfiger Whisky-Note: Den Lesern munden die von Serkar zubereiteten Cocktails hervorragend. Das liegt auch am Duft. Der Bar-Chef parfümiert seine Werke mit geschnittenen und gepressten Limonen- oder Orangenschalen. Die Nase trinkt mit: „Das Riechen macht 60 Prozent des Geschmacks aus.“
Mit selbstgekochtem Sirup
Zur Abwechslung gibt’s einen eisgekühlten Gin Tonic (Barzani: „Das In-Getränk in diesem Sommer“). Dann ist genug geschaut, genug fremdgeschluckt. Jetzt sind die Gewinner dran. Nach und nach dürfen sie hinter die Theke, quasi ins Allerheiligste, um unter sanfter Anleitung des Profis mit den Spirituosen, frisch gepressten Säften und selbstgekochten Sirups ihre eigenen Drinks zu mixen.
Das klappt erstaunlich gut. Nur eine Frage bleibt: Wie lange muss man eigentlich den Becher schütteln? „Dafür gibt’s keine festen Regeln“, grinst Serkar. „Irgendwann hat man es einfach im Gefühl. Man hört und fühlt, wann der Drink fertig ist.“ Dazu gehören perfekte Eiswürfel. Ohne Hohlraum sollten sie sein, um den Cocktail zwar zu kühlen, aber nicht zu verwässern.
Wie im Flug sind die zwei hochprozentigen Lehr-Stunden vergangen. Die ersten regulären Gäste nehmen in der Bar Platz. Die Leser bleiben noch auf ein nettes Pläuschchen, leeren ihre Gläser. Die WAZ-Pforte mit der Gute-Laune-Garantie schließt sich.
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