Bochum. Dennis Herrmann, Roland Riebeling und Günter Alt spielen in „Shakespeare in Love“ bei den Bad Hersfelder Festspielen mit. Und in „Peer“ steht ein bekannter Bochumer „Bösewicht“ auf der Bühne.

Theater in der Stiftsruine: Die Bad Hersfelder Festspiele finden alljährlich von Mitte Juni bis Anfang August statt, das „Salzburg des Nordens“ ist dadurch zurzeit wieder in aller Munde. Auch in Bochum. Denn zwei zentrale Produktionen der Sommerspiele in Hessen sind mit Schauspieler/innen besetzt, die vor kurzer Zeit noch die Bühnen unserer Stadt adelten.

Robert Schuster inszeniert

So „Peer Gynt“, die Neuinszenierung von Robert Schuster, ein Regisseur, der zuletzt am Schauspielhaus mit dem die Rollen-Klischees aufs Korn nehmenden Shakespeare-Abend „Ende gut, alles gut“ auf sich aufmerksam machte. Das Drama um den Sinnsucher Peer hat Schuster radikal modernisiert, Hendrik Ibsens Berg-Trolle werden zu Trollen im Internet, wobei als rabiate Troll-Prinzessin Corinna Pohlmann zu erleben ist, die eben diese Rolle schon höchst eindringlich in Romy Schmidts „Peer“-Auftakt anno 2015 im Prinz-Regent-Theater meisterte.

Corinna Pohlmann (mit Helge Salnikau) in der Bochumer „Peer Gynt“-Inszenierung 2015.
Corinna Pohlmann (mit Helge Salnikau) in der Bochumer „Peer Gynt“-Inszenierung 2015.

Mit Pohlmann stehen auf der Open-Air-Bühne Schauspieler-Größen wie Nina Petri und Anouschka Renzi – und Claude-Oliver Rudolph, Ex-„James Bond“-Filmbösewicht und ebenfalls ein Bochumer Gewächs.

Zwei Theaterpreisträger dabei

Noch stärker ist die Bochum-Dichte womöglich in „Shakespeare in Love“, das nach dem 1998er Filmerfolg John Maddens nun in Bad Hersfeld erstmals als Theateraufführung geboten wird; Regie führt Antoine Uitdehaag. Die Hauptrolle als „Will“ spielt niemand anderes als Dennis Herrmann, der zuletzt am Schauspielhaus in Vorstellungen wie „Arc de Triomphe“, „Volksverräter!!“ oder „Finnisch“ seine Klasse gezeigt hat. Weiter sind im Hersfelder „Shakespeare“ Roland Riebeling und Günter Alt zu erleben, beide Bochumer Theaterpreisträger und Publikumslieblinge der letzten Jahre am Schauspielhaus.

Künstlerisch sollen, wie man liest, die Aufführungen höchst gelungen sein. Doppelter Anlass also, in den Sommerferien vielleicht einen Abstecher nach Bad Hersfeld ins Auge zu fassen.