Altenbochum/Kornharpen. . Paul Roos von der Lina-Morgenstern-Schule und seine Frau Ute sammeln Geld für die Neven-Subotic-Stiftung. Dafür wagen die beiden ein Abenteuer.

Neven Subotic mag vielen Bochumern als ehemaliger Fußballspieler von Borussia Dortmund bekannt sein. Doch der in Jugoslawien geborene Innenverteidiger hat auch eine eigene Stiftung, die Neven-Subotic-Stiftung. Um diese zu unterstützen, wollen Paul Roos, Schulleiter der Lina-Morgenstern-Schule, und seine Frau Ute ins französische Saint-Étienne fahren, wo der 29-Jährige derzeit spielt – mit dem Pedelec.

„Das ist kein schwarz-gelbes Thema“, versichert der 59-Jährige. Das Paar unterstütze schon seit zwei Jahren die Stiftung, die Menschen in Äthiopien den Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen will. „Abends im Bett kam mir die Idee, dass wir doch auch eine eigene Aktion starten können“, erinnert sich der Bochumer Schulleiter, der in Dortmund lebt. Am darauffolgenden Tag besuchte das Paar die Geschäftsstelle der Stiftung am Dortmunder Westenhellweg, wenig später, am 11. Juni, ging ihre Spendenaktion online. „Wir wollen einen Anlass für die Leute schaffen, zu spenden, wenn ihnen unsere Idee gefällt. Das Ziel sind 5000 Euro. Nach fast vier Wochen haben wir schon 2700 Euro zusammen“, freut sich Roos.

Zehn Etappen à 100 Kilometer

Viele der Spender seien Bekannte oder Freunde, aber auch Leute, die das Paar gar nicht kennt. „Da sind viele BVB-Fanclubs dabei, die sich Neven noch verbunden fühle. Das Geld kommt aber auch von Schalkern, Bayern und sogar Fans des 1. FC Saarbrücken“, freut sich der Vater von fünf Kindern. „Selbst ein Schalker kann Subotic nicht hassen“, meint seine 56-jährige Frau Ute.

Das Geld der Spender gehe direkt auf das Konto der Stiftung. „Jede Spende fließt zu 100 Prozent in die Projekte. Neven Subotic trägt die Kosten der Stiftung, so lange er in der ersten Liga spielt und genug Geld verdient“, betont Ute Roos. Daher hofft das Paar, das Dauerkarten für die Dortmunder Südtribüne hat, dass der Innenverteidiger noch möglichst lange in der ersten Liga spielt, egal in welchem Land.

Info-Stand am nächsten Samstag vor Decathlon

Vor der Reise nach Frankreich stehen Paul und Ute Roos am nächsten Samstag (14.) in der Zeit von 11 bis 17 Uhr mit einem Info-Stand vor dem Decathlon in Dortmund-Kley und informieren über die Neven-Subotic-Stiftung. Dazu werden Waffeln verkauft. Auch der Erlös daraus fließt direkt in die Stiftung.

Wer spenden möchte, geht im Internet auf www.nevensuboticstiftung.de und klickt auf „Aktuelle Spendenprojekte“. Dort ist auch die Roos-Aktion aufgeführt.

Wichtig ist Nachhaltigkeit

Wichtig ist Familie Roos auch die Nachhaltigkeit. Die Stiftung lasse nicht von europäischen Firmen Brunnen in Äthiopien bauen, sondern von lokalen Anbietern. So solle gewährleistet werden, dass die Menschen den Brunnen wirklich annehmen und Ersatzteile zur Verfügung stehen. „Subotic verbringt auch immer seinen Urlaub in Äthiopien, um sich um seine Projekte zu kümmern. Das imponiert mir“, sagt BVB-Fan Paul Roos.

Nach dem Training ein Treffen mit dem Spieler

Ende Juli soll es losgehen. Zehn Tage rechnet das Paar für die Strecke von Dortmund bis nach Saint-Étienne. „Das sind 100 Kilometer am Tag mit dem Pedelec, das geht schon“, findet Ute Roos, die beim Diakonischen Werk in Dortmund arbeitet. Vor Ort will sich das Paar nach dem Training mit dem Spieler auf dem Platz seines Vereins AS Saint-Étienne treffen. „Ich möchte ihn als Mensch kennenlernen, nicht weil er ein toller Fußballer ist“, betont der Schulleiter. „Und wir wollen ihm persönlich Grüße – auch von vielen Spendern – übermitteln.“

Auch unterwegs wird gesammelt

Außerdem will sich das Paar Stadionkarten für das Saisonauftaktspiel kaufen – natürlich von dem eigenen Geld. Schließlich soll die Fahrt auch eine Art Urlaub für das Ehepaar werden. „Unterwegs wollen wir uns Zeit lassen und uns ein wenig die Stadt ansehen“, so der 59-Jährige. Auch, wenn die 5000 Euro nicht zusammenkommen: Fahren werden sie auf jeden Fall. „Wir wollen ja auch unterwegs um Unterstützung für die Stiftung werben“, sagt Paul Roos.