Jugendclub rührt das Publikum zu Tränen. Romy Schmidt und ihr Team feiern märchenhaften Ausstand nach drei turbulenten Jahren.
Alles sieht nach einem normalen Premierenabend aus. Menschen stehen in bester Sommerlaune vor dem Eingang des Prinz-Regent-Theaters. Lachende Gesichter überall, erwartungsvolle Eltern, spielende Kinder, Spannung liegt in der Luft.
Doch dies ist keine normale Premiere, und jeder, der hier ist, weiß das. Die Crew um Romy Schmidt verabschiedet sich mit einer Vorstellung von „Der kleine Prinz“ des Jungendclubs der „Jungen Prinz*essinnen“ – und zwar für immer. Der Titel des Abends lautet „Happiness is a warm gun“, der Name eines Beatles-Songs, der von John Lennon komponiert wurde. Inzwischen ist daraus eine häufig genutzte Redewendung geworden, die an diesem Abend einen breiten Bedeutungsspielraum zulässt.
Jedem Kind wird genug Raum gelassen
Zurück zum Jugendclub: Die jungen Darsteller unter der Leitung von Clara Nielebock haben sich mit der Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry für einen melancholischen Stoff entschieden. Doch der Abend schwebt mit einer derartigen Leichtigkeit dahin, man fühlt sich direkt hinein versetzt in die Welt des kleinen Prinzen mit all seinen skurrilen Gestalten. Das junge Ensemble ist immer auf der Bühne, sorgt für die Geräusche oder macht Musik, die unter der Leitung von Linda Bockholt ganz zauberhaft geworden ist. Man bekommt den Eindruck, dass hier jedem Kind genug Raum gelassen wurde, seine eigenen Fähigkeiten herauszuarbeiten. Am Ende gibt es stehende Ovationen und Tränen für die erste und leider schon letzte Vorstellung. Mancher im Publikum wischt sich die Augen nach diesem märchenhaften Ausstand.
Melange aus Euphorie, Stolz, Feierlaune und Abschiedsschmerz
Auch der Rest des Abends ist ein Wechselbad der Gefühle: eine schwer zu beschreibende Melange aus Euphorie, Stolz auf das Erreichte, Feierlaune und Abschiedsschmerz. Weiter geht es draußen vor dem Theater: „Kutzkelina“ alias Doreen Kutzke stellt zusammen mit Philipp Bellinger ihre neue Platte vor, und für die Party ist wie so oft in den letzten drei Jahren Kalakuta Soul Records zuständig. Auch hier schließt sich der Kreis einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Am Schluss bleibt nur ein großes „Danke“ für Romy Schmidt und ihr Team.