Dahlhausen. . Die Bahnsteige am S-Bahnhof Dahlhausen sind nur über steile Treppen erreichbar. Die Deutsche Bahn verspricht: Aufzüge gehen Ende Juli in Betrieb.

Die Kritik an der Deutschen Bahn wird immer lauter. Noch immer sind die Aufzüge im umgebauten S-Bahnhof Dahlhausen nicht in Betrieb. Seit dem Umbau, der im Mai 2016 begann, ersetzt eine stattliche Überführung den bisherigen Tunnel, den die Bahnfahrer auf dem Weg zu ihren Gleisen bisher passieren mussten. Der Zugang zu den Gleisen ist mit 48 Stufen hinauf und 48 herab für viele zu einer Herausforderung geworden. Drei Aufzüge sollen das Klettern ersparen, doch noch immer sind sie nicht in Betrieb. Vor gut einem Jahr beteuerte ein Bahnsprecher noch gegenüber der WAZ, die Bahn rechne im Oktober 2017 mit der Fertigstellung. Zuletzt war als neuer Termin Mai avisiert.

Nun erklärt Stefan Deffner, Bereich Kommunikation bei der Deutschen Bahn, auf Anfrage: „Aufgrund einer verspäteten Bereitstellung der Stromzulieferung für die Aufzüge verschiebt sich deren Inbetriebnahme. Nach aktuellem Stand geht die Deutsche Bahn davon aus, dass die Aufzüge Ende Juli 2018 in Betrieb genommen werden können.“ Er räumt ein, dass sich die Arbeiten um rund zwei Monate verzögert hätten.

Viele WAZ-Leser wollen nicht länger warten

Zahlreiche WAZ-Leser beklagen, dass dort seit langem nicht mehr gearbeitet werde. Wolfgang Pekowski: „An den Aufzugsruinen passiert seit Monaten nichts mehr.“ Und Gerhard Thielker fühlt sich an den Flughafen Berlin erinnert. „Durch die vielen Treppenstufen auf und ab können bestimmte Fahrgäste den Bahnsteig erst gar nicht erreichen oder müssen erhebliche Anstrengungen in Kauf nehmen.“ Ferdinand Hallmann erklärt: „Leider hat man als Privatperson kaum eine Chance, an Informationen zu kommen. Die Aufzüge sollten eigentlich schon lange in Betrieb sein, doch ist es leider so, dass dort nichts mehr geschieht.“

Nun schaltet sich auch die SPD-Fraktion im Bezirk Südwest ein. Ein barrierefreier Zugang zum Bahnhof sei zentraler Baustein der Stadterneuerung in Dahlhausen, heißt es in einem Schreiben an den SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer. „Nachdem die Fertigstellung der dringend benötigten Aufzüge immer wieder verschoben wurde, sollten sie schließlich im Mai in Betrieb gehen. Es ist jedoch nicht absehbar, wann dies geschieht. Die Baustelle liegt seit Monaten brach“, soweit Norbert Konegen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Umweg nach Hattingen, um Essen zu erreichen

Senioren, gehbehinderte Menschen, Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen seien durch die hohe Treppe faktisch von der Nutzung der S-Bahn ausgeschlossen. Fahrgäste, die die Stufen nicht bewältigen können, bekommen zurzeit vom Störungsmanagement der Bahn den Hinweis, sie sollten in Gegenrichtung nach Hattingen fahren, um von dort Essen erreichen zu können.