Bochum. Drei große Bs bekommt das Audimax der Ruhr-Universität sowie die Bibliothek. Auch fünf Gebäude der Stadt Bochum sind damit ausgezeichnet worden.
Dr. Hans Hanke ist in dieser Sache durchaus als befangen zu beurteilen. Er hat einen Lehrauftrag an der Ruhr-Uni und war bei der Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe dafür zuständig, dass die Ruhr-Universität 2015 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Verständlich daher, dass er sich über eine neuerliche Auszeichnung der RUB freut.
Viele positive Blicke auf die RUB
Zusammen mit weiteren Gebäuden im Ruhrgebiet und in Bochum zählt die Uni zu den „Big Beautiful Buildings“, den großen, schönen Gebäuden. Drei große Bs schmücken seit dieser Woche das Musische Zentrum, die Bibliothek und das Audimax. „Mir hat das Ding schon immer gefallen“, sagt Hanke. „Da steckt eben auch ein durchdachtes Architekturkonzept dahinter. Es zeigt, dass es auch viele positive Blicke auf die RUB gibt.“
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Die nimmt auch immer wieder Dr. Christina Reinhart, die Kanzlerin der Ruhr-Uni, wahr. „Wer hier studiert oder arbeitet, lernt die besondere Architektur unserer Universität schätzen. Dass die Ruhr-Universität nun als Big Beautiful Building gewürdigt wird, freut uns umso mehr und macht uns stolz.“
Erbe der Vergangenheit
Die Idee hinter dem Projekt im europäischen Kulturerbejahr mit den großen Bs: In den 1950er bis 1970er Jahre entstanden überall im Ruhrgebiet moderne Schulen, Unis und Rathäuser, Kirchen, Kaufhäuser und Wohnsiedlungen. Es seien Bauwerke für eine bessere Zukunft gewesen, heißt es in der Projektbeschreibung. Nun seien sie das Erbe der Vergangenheit.
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Türen öffnen sich
Die Kampagne „Big Beautiful Buldings – Als die Zukunft gebaut wurde“ will dieses bauliche Erbe in ein neues Licht rücken. Es lädt dazu ein, „große und kleine, bekannte und unbekannte, auffällige und unscheinbare Gebäude wieder oder auch ganz neu zu entdecken“. Im Laufe des Jahres öffnet das Projekt die Türen zu ausgewählten Bauwerken. Besucht werden können Exkursionen, Vorträge, Kunstprojekte und weitere Veranstaltungen an außergewöhnlichen Orten - zu denen auch die RUB gehört.
An einer zentralen Achse aufgereiht
Auch der Florianturm gehört zur Auswahl
Das Projekt BBB stellt, so die offizielle Projektbeschreibung, „eine Auswahl großer und kleiner, bekannter und unbekannter, auffälliger und unscheinbarer Bauwerke der Nachkriegsmoderne im Ruhrgebiet vor“.
Zu den Bauwerken gehören das Bürgerhaus Oststadt in Essen, die Finnstadt in Dorsten oder der Florianturm in Dortmund. Die komplette Liste gibt es auf bigbeautifulbuildings.de.
Deren interdisziplinäres Konzept spiegelt sich im Entwurf der Düsseldorfer Architekten Helmut Hentrich und Hans Petschnigg: Der Campus ist in vier Felder geteilt, in denen die Institutsgebäude nach ihren Fachrichtungen angeordnet liegen. An der zentralen Achse reihen sich Mensa, Audimax und Bibliothek sowie das Musische Zentrum auf. Die Materialien Stahl, Beton und Glas stehen für den innovativen Geist der Gründungszeit.
Zu den „Beautiful Buildings“ gehören in Bochum auch das Finanzamt Süd an der Königsallee, die Johanneskirche am Glockengarten, das Terrassenhaus Girondelle, die Trauerhalle Ost an der Feldmark sowie das Wohn- und Geschäftshaus mit Pavillon Viktoriastraße.