Festival der Kulturen feiert die bunte Vielfalt in Bochum
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Bochum. . Der Geruch von Gözleme und Curry liegt in der Luft, im Hintergrund singt der Emek-Chor. Bei Bochum International wird Multikulti gefeiert.
Der Geruch von Gözleme und senegalesischem Curry liegt in der Luft, im Hintergrund singt der Emek-Chor und im Stimmengewirr mischt sich Deutsch mit Arabisch und Italienisch. So, oder so ähnlich, schmeckt, riecht, klingt Multikulti.
Bunte Mischung an der Jahrhunderthalle
„Die bunte Mischung macht’s“, fasst Nadja Egbaria-al-Asam zusammen und lässt den Blick über das Gelände schweifen: Dutzende Infostände, Leckereien aus aller Welt, Stände mit Handarbeiten, Musik, Theater und Kleinkunst auf zwei Bühnen. Zum vierten Mal brachte das Fest der Kulturen an der Jahrhunderthalle Menschen zusammen – zum Reden, Lachen, Tanzen, Essen und Trinken.
Während Silvia Zoda dem United-Voices-Chor lauscht, probiert Jessica Ramhab die Wassertrommel selbst aus. „Noch nie gesehen“, sagt sie neugierig und schlägt erneut auf das Instrument. „Endlich mal was anderes als Standard! Die Künstler sind total ausgefallen.“ Auf dem Fest liegen zwischen syrischem Rap (Murder Eyez), afro-kubanischen Grooves (Musikschule), futuristischem Elektro-Pop (Moglebaum) und Folklore aus Bulgarien (Eurasians Unity) nur wenige Programmpunkte.
Fest fördert Dialog und Toleranz
„Ich bin begeistert“, sagt Hildegard Böttcher, während sie ein afrikanisches Gericht mit Kochbanane testet. „Ich weiß nicht, was genau es ist, aber es schmeckt hervorragend“, betont sie. Mutig sein habe sich gelohnt. Auch auf dem Marktplatz sei sie schon fündig geworden: „Ich habe eine Kette gekauft“, sagt Böttcher und wird dabei von türkischen Melodien von Hüsnü Işik übertönt. „Ich studiere soziale Arbeit und werde später sicherlich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft zu tun haben“, sagt Nina Roschinski. Das Fest fördere Dialog und Toleranz.
Festival der Kulturen
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Während an der einen Stelle Geschicklichkeitsspiele gespielt werden, gibt es an dem nächsten Stand Informationen von Frauenarbeit bis zum Nah-Ost Konflikt. Beim World-Beat-Club findet an diesem Tag „Speed-Talking“ statt. „Geflüchtete und Deutsche lernen sich kennen und die Geflüchteten verbessern so ihr Deutsch“, erklärt Vani Appel. Alle paar Minuten gebe es ein Signal zum Wechseln. „Es sind schon Freundschaften entstanden“, berichtet Appel.
Stolz auf Deutschlandtrikots
Murad testet mit seinem neuen Freund Saqr den Fahrradparcour. „Meine Familie kommt aus dem Irak und Saqr kommt aus Syrien“, erklärt der Achtjährige. Auf dem Fest hätten die beiden einiges aus ihrer Heimatregion wiederentdeckt, sie sind sich aber einig: „Unser neues Lieblingsessen in Deutschland sind Nudeln mit Klößchen.“ Fußballfans seien sie auch schon, sagen sie, und zeigen stolz ihre Deutschlandtrikots.
Drei verschiedene Veranstalter
Das Fest der Kulturen „Ruhr International“ wurde am 16. und 17. Juni vom Bahnhof Langendreer, der Stadt und der Jahrhunderthalle veranstaltet.
Die Künstler reisten in diesem Jahr unter anderem aus Nigeria, Aserbaidschan, Ägypten oder Polen an.
Zum Programm gehörte neben Musik auch Theater, Kabarett, Kleinkunst und Diskussionen.
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