Organspenden und -verpflanzungen werden in den nächsten Jahren, womöglich Jahrzehnten unverzichtbar bleiben. Zu dieser Einschätzung gelangten die Fachärzte beim WAZ-Nachtforum.

Organspenden und -verpflanzungen werden in den nächsten Jahren, womöglich Jahrzehnten unverzichtbar bleiben. Zu dieser Einschätzung gelangten die Fachärzte beim WAZ-Nachtforum.

Diabetes-Typ-1-Patienten verspreche allein eine neue Bauchspeicheldrüse (meist in Kombination mit einer Niere) dauerhafte Heilung, sagt Dr. Peter Schenker, geschäftsführender Oberarzt der Chirurgischen Klinik am Knappschaftskrankenhaus. Noch sei keines der heutigen Hilfsmittel ein gleichwertiger Ersatz – obwohl die Medizin bei der künstlichen Pankreas Fortschritte mache und den Patienten das Leben erleichtere.

Das gilt auch für die Eingriffe und die Nachbehandlung. Bei Lebendspenden von Nieren seien inzwischen nur noch kleine „Schlüssellochschnitte“ erforderlich, erklärt Leitender Oberarzt Andreas Wunsch. Bei der Verpflanzung indes komme noch die alte, großflächigere OP-Technik zum Einsatz.

Unverzichtbar bleibe nach einem Eingriff auch die regelmäßige Medikamenten-Einnahme, schildert Prof. Timm Westhoff , Direktor der Medizinischen Klinik am Marienhospital Herne. Auch hier sei die Entwicklung weit fortgeschritten. Die Gefahr der Abstoßung des fremden Organs könne ebenso effektiv gebannt werden wie Nebenwirkungen. Nicht umsonst sei die Erfolgsquote so hoch: 90 Prozent der Transplantierten klagten ein Jahr nach dem Eingriff über keine Beschwerden mehr.

Umso dringlicher, so der Appell der Fachärzte beim WAZ-Forum, sei es, die Zahl der Organspenden deutlich zu erhöhen. Denn: „Der Weg zu künstlichen Organen wird noch sehr, sehr weit sein.“