Linden. Food-Truck-Festival „Hüftgold“ gefällt durch Qualität und Originalität. Kulinarisches und musikalisches Angebot abseits des Bekannten.

Riecht es nach Gegrilltem? Nach Burger? Oder doch nach flüssiger Schokolade auf frischen Crêpes? Eins haben die Gerüche gemeinsam, die am Wochenende über die Hattinger Straße wabern: Sie regen den Appetit an. Schließlich stehen dort 23 Wagen, die fast ausschließlich ungewöhnliche Spezialitäten anbieten. Sie bilden das Food-Truck-Festival „Hüftgold“, das dieses Jahr zum dritten Mal im Ortskern stattfindet.

Spontane Bierverköstigung

Der gelernte Restaurantfachmann Toni Link bietet mit „Bars in Boxes“ unter dem Label „The Craftkeeper“ Bierverköstigungen auf der Straße an. Dabei stellt er acht Biersorten vor, die zumeist aus exklusiveren Brauereien stammen – so z. B. ein traditionelles englisches Schokoladenbier oder ein Pils aus der Berliner „Superfreunde“-Brauerei.

Wichtig bei seinem Konzept ist die Spontaneität: Festivalbesucher können auch ohne Anmeldung daran teilnehmen. Nicht ausschließlich Wissensvermittlung, sondern Spaß beim Entdecken der verschiedenen Biere stehen für ihn im Mittelpunkt.

„Wir legen großen Wert darauf, dass die Aussteller besonders sind“, sagt Agnes Reckert. Sie kümmert sich um die Organisation der Veranstaltungen der Werbegemeinschaft Linden. „Es gibt drei Burgerwagen, jedoch bietet jeder von ihnen ganz eigene Kreationen an.“

Einer ist Lupo’s Food-Truck. In einem bunten Schulbus aus Washington D.C. fahren die Schwestern Kaja Nohse und Ilka Luthe durch die Umgebung, braten darin Burger und empfangen ihre Gäste sogar im kleinen Diner, das sie im Vorderteil des Busses eingerichtet haben.

Dass sich das Festival in Linden mit dem Food Lovers Markt überschneidet, sieht Agnes Reckert nicht als Problem. „Hier sind wir gut angebunden und bieten zudem eine echte Wohlfühlatmosphäre.“ Diese wird insbesondere durch die DJs rund um das Kollektiv „Institut für alles“ hergestellt: Das ganze Wochenende über stehen sechs Künstler an den Plattentellern und legen einen Mix aus House, Funk und Disco auf. „Wir möchten das Auflegen aus der Ecke der nächtlichen Partyerfahrung herausholen“, sagt Lukas Stalter. „Dafür ist dieses Fest der ideale Anknüpfpunkt.“

Gemeindefest als gute Ergänzung

Auf dem Liebfrauen-Gemeindefest nebenan werden in einem eigens dafür aufgebauten Zelt Märchen für Groß und Klein erzählt.
Auf dem Liebfrauen-Gemeindefest nebenan werden in einem eigens dafür aufgebauten Zelt Märchen für Groß und Klein erzählt.

Auch die Werbegemeinschaft ist begeistert von der musikalischen Untermalung: „Das passt perfekt in ein entspanntes Sommerwochenende.“ Und das sei schließlich der Fokus der Veranstaltung. Deswegen gibt es dieses Jahr auch mehr als doppelt so viele Bierzeltgarnituren als beim letzten Mal, um möglichst viele Sitzgelegenheiten zu bieten. Die sind übrigens am Abend komplett belegt: Das Festival ist so gut besucht, dass es kurzzeitig auch Engpässe an den Cocktailbars gibt.

Für Kinder gibt es mit Märchenerzählungen, einer Kinderschmiede und einem Feuerwehrauto auch ein spannendes Angebot – jedoch nicht direkt auf dem Festival, sondern nebenan auf dem Liebfrauen-Gemeindefest, das zeitgleich stattfindet. „Wir haben die Termine zufällig auf dasselbe Wochenende gelegt. Aus der Not haben wir jedoch eine Tugend gemacht“, sagt Christian Rauer aus dem Planungsteam. Es stellt sich als positiv für beide Seiten heraus: „Wir gehen stark davon aus, dass die Kooperation auch nächstes Jahr wieder stattfinden wird“, sagt Agnes Reckert.