Langendreer. . 14 000 – so viele Besucher kamen noch nie zum Stadtteilfest am Alten Bahnhof. Organisator ist „völlig begeistert“ vom Verlauf der Mitmach-Party.
Ausnahmezustand im Bochumer Osten. Überall finden diese Woche Feste in den östlichen Stadtteilen Bochums statt. Das größte ist „Bänke raus“ am Alten Bahnhof in Langendreer, das am Sonntag alle Rekorde gebrochen hat. 14 000 Besucher – so viele Menschen waren es bei der Mitmach-Party noch nie.
Dementsprechend glücklich ist Organisator Karsten Höser von der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof auch am Ende, als es ans Aufräumen geht. „Super, ich bin völlig begeistert. Die Alte Bahnhofstraße war von unten bis oben voll. Auch in den Randbereichen war viel los. Das habe ich so noch nicht erlebt.“ Höser lobt auch das harmonische Miteinander: „Es gab keine Zwischenfälle, alles hat reibungslos geklappt. Schön auch, dass viele Neue dabei waren. Wie die Matrix-Macher und der USB. Alle wollen nächstes Jahr wieder mitmachen. So gut hat es denen gefallen.“
Andrea Busche sehr zufrieden mit dem Wochenende
Auch Andrea Busche (SPD), als Bezirksbürgermeisterin Ost quasi Gastgeberin der Bürgerwoche Ost, gefiel das Auftaktwochenende ausgesprochen gut. Dass „Bänke raus“ ein Volltreffer werden würde, war für sie klar.
Positiv kamen, laut Busche, die Veränderungen im Programmablauf des Seefestes an: „Wir konnte die Spannung bis zum Abend immer steigern“, sagt sie. „Durch die Auftritte und wegen des Feuerwerks sind fast alle bis zum Ende geblieben.“
Das nächste Fest der Bürgerwoche steigt am Dienstag (12.): 14 Uhr, Volkspark Langendreer.
Schon zu Beginn von „Bänke raus“ ist der Alte Bahnhof proppevoll. Kirchenmusik schallt am Vormittag über den Platz. Alle Bänke vor der Bühne sind besetzt. Die Besucher haben Liedhefte in der Hand und singen kräftig mit. Der ökumenische Gottesdienst der Langendreerer Gemeinden eröffnet das Mitmachfest. Die verschiedensten Themen werden an den Ständen behandelt. Bratwürste, Honig und Kinderkleidung werden verkauft. Kinder rennen begeistert zum Karussell und auch Trampoline stehen bereit. Aber es werden auch ernste Themen behandelt. Zum Beispiel am Stand des Kreuzbundes. Er macht auf das Thema Sucht aufmerksam und probiert zu helfen.
Es gibt viele Attraktionen für Kinder. Sie können am Glücksrad drehen oder mit Wasserpistolen Tischtennisbälle von einem Eierbecher schießen. Auch Ben probiert es aus. Er ist mit seinen Eltern hier und gewinnt ein Mandala. „Das macht ganz viel Spaß hier, man kann so viel machen“, erzählt Ben und hüpft schon zum nächsten Stand. Seine Mutter ist jetzt schon schwer mit Taschen bepackt. „Wir kommen aus der Umgebung und Ben gefällt es hier immer sehr gut“, erzählt Melanie Pfarr.
Auf dem Kolping-Flohmarkt vor der St.-Marien-Kirche wird so ziemlich alles verkauft. Von Klamotten bis Deko, von Spielsachen bis Geschirr. Mernush sitzt mit ihrer Schwester Sam auf einer Decke und verkauft alte Spielsachen. Sie haben Barbies, Bücher und alte Spiele aussortiert und auf ihrer Decke verteilt. „Manche Spielsachen würde ich eigentlich gern noch behalten“, gibt Mernush zu. Ihre Schwester weiß schon genau, was sie mit dem eingenommenen Geld anfangen wird. „Ich möchte es sparen, damit ich mir etwas kaufen kann, wenn ich groß bin“, sagt Sam. Denken tut sie schon wie eine Große.
>>> Farbenfroher Festwochen-Auftakt am See
Kinderlachen und Musik schallen über das Gelände des Ümminger Sees. Die Sonne knallt auf die Bierstände und Besucher des Seefestes, das die 41. Bürgerwoche Ost einläutet. Es ist die Eröffnungsveranstaltung. Die ganze Woche über werden nun im Bochumer Osten Feste gefeiert. Die Bürgermeisterin der Stadt, Gaby Schäfer, eröffnet das Fest. „Es gibt einen tollen Zusammenhalt in diesem Stadtbezirk und auf diesem Fest trifft man immer Bekannte“, betont Schäfer. Mit einem „Glück auf“ an den Bochumer Osten tritt sie von der Bühne.
Rundherum stehen Biertische, Süßigkeiten-Stände und ein Hochseilkletterparcours für Kinder. Direkt am See stehen die Modellbootbauer. Bunte Segel- und Speed Boote treiben über das Wasser. Walter Bresslein hat ein Feuerlöschboot nachgebaut, das in Düsseldorf auf dem Rhein schwimmt. „Ich habe etwa 180 Arbeitsstunden hineingesteckt“, erzählt Bresslein. Ihm macht das Fahren des Bootes genauso viel Spaß wie das Bauen.
Ein paar Meter weiter hat der Zirkus Pompitz eine kleine Manege aufgebaut. Nika bringt der kleinen Mailin bei, wie man mit einem Teller jongliert. „Du musst keine Angst vor dem Teller haben, der fällt dir schon nicht auf den Kopf“, erklärt Nika und lacht.
Das Fest am Ümminger See wird mit einem Höhenfeuerwerk beendet. Und dann – husch, husch – ins Bett und ausruhen. Denn am Sonntag wartet ja schon das nächste Highlight: „Bänke raus“ am Alten Bahnhof in Langendreer (siehe oben).