Bochum. In der UCI-Kinowelt im Ruhrpark entstand nach achtwöchigem Umbau der bislang erste IMAX-Saal in NRW. Zuschauer tauchen hier ins Filmbild ab.
Die UCI-Kinowelt im Ruhr-Park ist um vier Großbuchstaben reicher: „IMAX“ steht in meterhohen Lettern in dem ehemaligen Kino 3, das in acht Wochen groß umgebaut wurde. Besucher können sich auf den neuen IMAX-Saal freuen – der bislang einzige in NRW –, der vor allem in Sachen Bild- und Tonqualität Maßstäbe setzen soll. „Wir eröffnen eine neue Ära in der deutschen Kinolandschaft“, sagt UCI-Geschäftsführer Jens Heinze.
Erinnerungen an das erste IMAX
Ältere Filmfans fragen sich: IMAX? War da nicht mal was? Richtig. Im Dezember 1997 eröffnete Bochums einstiger Kinomogul Hans-Georg Rehs am Stadionring das größte IMAX-Einzelhaus Europas – mit 500 Plätzen, einer 520-Quadratmeter Riesen-Leinwand und großen Plänen. Doch schon 2003 wurde das ehrgeizige Projekt begraben, seit 2011 ist hier eine Spielhalle beheimatet.
Hauptproblem damals: Rehs standen nur Filme zur Verfügung, die tatsächlich mit den Kameras des kanadischen Lizenzgebers gedreht wurden, und das waren vornehmlich Tier- und Weltall-Dokus, selten länger als 45 Minuten und daher wenig kassentauglich. Ein Konzertfilm der Rolling Stones und der Besuch von Siegfried & Roy waren unvergessene Ausnahmen. Mittlerweile habe sich der Markt rasant entwickelt, berichtet Jasper Vandendriessche, Senior Marketing Manager bei IMAX.
Denn auch sämtliche Blockbuster können digital optimiert im IMAX-Saal gezeigt werden. Als Marke gilt das Jahr 2008, als Regisseur Christopher Nolan Teile seines „The Dark Knight“ mit IMAX-Kameras aufnahm, weitere Kassenschlager folgten. „Filme wie ,Avengers’ sind komplett in IMAX gedreht“, so Vandendriessche. Zwar habe das UCI eine Weile überlegt, den Umbau zu wagen. „Aber wir sind von dem Konzept überzeugt. Als Kinoanbieter müssen wir uns weiter entwickeln“, meint Heinze. Einen nicht näher bezifferten siebenstelligen Betrag habe UCI in die Umrüstung in Bochum investiert, Säle in Hamburg und Berlin sollen folgen.
Größter Hingucker damals wie heute ist die Leinwand. Diese ist mit 170 Quadratmetern zwar deutlich kleiner als jene im alten IMAX am Stadionring, macht aber dennoch ‘was her. Sie füllt die komplette Front aus, reicht von der Decke bis zum Boden und rückt leicht gebeugt dichter als üblich an die Zuschauer heran.
Während zwei Projektoren für scharfes 3D-Bild sorgen, hat man tatsächlich das Gefühl, in das Bild abtauchen zu können und „Teil der Handlung“ zu werden, wie es IMAX werbemäßig klug verspricht. Ein eigens von IMAX entwickeltes Soundsystem lässt es zudem aus allen Ecken krachen.