Bochum. . Die „BOase“ soll das Hochschulleben der Studierenden aufwerten. Er wird als Lehrgarten angelegt. Neuer Hörsaal soll im Oktober fertig sein.

Da wird der Bock zum Gärtner. Oder: So erleben Studenten den Chef ihrer Hochschule nicht so oft. Professor Jürgen Bock, Präsident der Hochschule, aber zeigt am Montag bei Sonnenschein, dass er mit Spaten und Gießkanne umgehen kann. Die Hochschule weiht ihren Campusgarten ein und Bock darf die erste Pflanze pflanzen: einen Johannisbeerstrauch. Es ist der Anfang eines Projektes, das nachhaltig sein soll.

250 Quadratmeter Fläche haben sich 20 Studierende vorgenommen. In den vergangenen Wochen haben sie die Fläche hinter der Hochschule von Wurzeln und Steinen befreit, haben sie komplett umgegraben. Jetzt haben sie die Pflanzen, die demnächst den Studigarten ausmachen sollen, erst einmal nur aufgestellt. An diesem Montag kommen dann auch noch acht Rote-Beete-Pflanzen dazu. Bock hat sie selbst gezogen. Privat, in einem Gewächshaus, das er sich mit Freunden teilt. Auch sie werden in den kommenden Tagen eingegraben.

Zaun soll Garten vor Kaninchen schützen

Im Herbst soll der Garten „fertig“ sein. Einen Zaun soll er dann haben, weil sich in der Nähe der Hochschule und dem anliegenden Waldstück gerne mal Kaninchen und Rehe tummeln. Ein Weg soll um den Garten herumführen. Er soll möglichst vielen Generationen von Studierenden der Hochschule eine Oase werden. Deshalb haben sich die Studierenden für „BOase“ als Namen entschieden. So taucht das BO aus der Hochschule Bochum dort mit auf. „Das soll ein Ort werden“, sagt Ilka Knörk, „am dem die Studenten auch zur Ruhe kommen können.“ Sie ist eine der Studierenden, die sich für den Garten stark gemacht haben und ihn nun pflegen und ausbauen wollen. „Wichtig ist natürlich“, sagt sie, „dass sich jetzt immer wieder Studenten finden, die das Projekt Studigarten fortführen.“ Nachhaltigkeit ist angesagt. An der gesamten Hochschule.

Hörsaal für 350 Studenten

„Wir haben uns mit diesem Thema intensiv beschäftigt und Dinge auf den Weg gebracht“, sagt Jürgen Bock. „Wir haben beispielsweise einen bundesweit einzigartigen Studiengang zur Nachhaltigkeit. Dafür haben wir Professorenstellen ausgeschrieben.“

Auch die neuen Professoren können sich darauf freuen, dass die Hochschule demnächst einen neuen Hörsaal hat. Im Oktober soll er fertig sein, 350 Studierenden soll er Platz bieten. Beheizt wird er geothermisch, weil auch hier der Hochschule Nachhaltigkeit wichtig ist. „Den Hörsaal bauen wir mit eigenen Geld“, sagt Bock. „Da können wir entscheiden, wie was wird. Das hätten wir uns auch für unser neues Gebäude neben den Bluebox gewünscht. Das aber wird mit Landesmitteln finanziert, da baut der BLB. Deshalb ist da keine Geothermie vorgesehen.“

>>>Auch die Ruhr-Uni hat einen Studigarten

An der Ruhr-Uni gibt es nicht nur den Botanischen Garten. Seit 2015 kümmern sich auch an der Ruhr-Uni Studierende um den RUB-Studigarten.

Die Idee für den Garten hatte Martin Wilken, ehemaliger Vorsitzender des Asta. Gemeinsam mit weiteren Hobbygärtnern gründete er 2015 einen Verein.

Der neue Hörsaal der Hochschule soll 350 Plätze haben und zum Beginn des Wintersemesters fertiggestellt sein. Auch die Cafeteria „BOlounge“ soll bis dahin wieder genutzt werden           
Der neue Hörsaal der Hochschule soll 350 Plätze haben und zum Beginn des Wintersemesters fertiggestellt sein. Auch die Cafeteria „BOlounge“ soll bis dahin wieder genutzt werden            © Hochschule