Bochum . Damit das Projekt „Essen auf Rädern“ weiterläuft, spenden viele Bochumer. Wagen wird auf Ukraine-Reise der Gesellschaft Bochum-Donezk übergeben.

Mit monatlich 2000 Euro für 800 Essen sorgen die Spenden von Bochumern seit Jahren dafür, dass es Menschen in Donezk etwas besser geht im Krieg. Um die Arbeit des Projekts „Essen auf Rädern“ unter Leitung von Sergej Jakubenko des Donezker Fonds für soziale Hilfe und Wohltätigkeit aufrecht zu erhalten, wird nun dringend ein neues Fahrzeug benötigt.

Wieder standen etliche Bochumer Bürger, die Stadtwerke, die Sparkasse und eine kooperierende Elterninitiative aus Essen parat. Sie spendeten 13 275 Euro. Das neue Fahrzeug wird im Rahmen einer Bürgerreise der Gesellschaft Bochum-Donezk vom 19. bis zum 27. Mai in der Ukraine übergeben.

Die Reisegruppe fährt in an Donezk grenzende Frontstädte wie Marinka, Avdeevka, Swetlodarsk, Mironowsk und Slavjansk. Sie besuchen Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingszentren sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen. „Wir möchten uns vor Ort ein Bild davon machen, wie wir am besten helfen können“, sagt Monika Grawe, zweite Vorsitzende der Gesellschaft.

Konsulat beteiligt sich

Ivan Stukert, Leiter der Gemeinde Gottes Wort und enger Partner der Gesellschaft Bochum-Donezk, wird mit seiner Mitarbeiterin Anastasia Voltov einen Tag vorher anreisen, um das Fahrzeug in Kiew zu kaufen. Das Auto soll dann nach Slavjansk gebracht und im Beisein von Wolfgang Mössinger, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, übergeben werden. Auch das Konsulat beteiligt sich an dessen Finanzierung.

Monika Grawe berichtet von der wertvollen Arbeit des Projekts „Essen auf Rädern“, das seit 2007 in Donezk installiert ist. „Sergej Jakubenko ist unglaublich. Er baut sogar selbst Gemüse an, was dann im Projekt gekocht werden kann“, so Grawe. Jakubenko berichtet sehr regelmäßig von der Situation vor Ort. So schrieb er am 27. November 2017: „Als in der Ukraine die Renten für die meisten Rentner um 25 bis 35 Prozent stiegen, erhöhten sie sich im Donbass um 100 bis 150 Rubel, das sind 3 bis 6 Prozent. Hohe Preise, niedrige Renten, das Fehlen einer Perspektive, das alles bedrückt die Menschen in Donbass.“

Reseigruppe wohnt in Flüchtlingsunterkunft

Die Reisegruppe aus Bochum wird Donezk selbst nicht besuchen können und wohnt in einer ehemals eigens aufgebauten Flüchtlingsunterkunft in Slavjansk. Die Gäste werden Hilfsorganisationen, Menschenrechtsbeauftragte, Flüchtlingsfamilien, den deutschen Generalkonsul, vor allem aber Partner und Mitarbeiter aus Donezk treffen. Auch die Begegnung mit langjährigen Freunden, Partnern und Patenfamilien aus Donezk stehen auf dem Programm.