Bochum-Linden. . Das Hallenfreibad in Linden-Dahlhausen wurde 1968 eröffnet. Mehrmals stand es kurz vor der Schließung. Im Juli steigt die große Jubiläumsfeier.

Nicht wenige Einwohner Bochums suchen bei heißen Temperaturen die Abkühlung im Wasser. Im Südbad ist das bereits im 50. Sommer möglich. Das 1968 eröffnete Hallenfreibad feiert in diesem Jahr Jubiläum.

Es wurde in einer Zeit eröffnet, zu der Bochum enorm schnell wuchs, Bademöglichkeiten in der Ruhr gestrichen wurden und die Stadt die sportliche Infrastruktur verbessern wollte. „Zur Zeit der Eröffnung war das Südbad eines der modernsten Schwimmbäder Europas“, weiß Peter Reinirkens, der heute Vorsitzender des Vereins „Freunde des Südbades e.V.“ ist und für die SPD im Rat sitzt.

Einst 5000 Gäste an guten Tagen

„Es wurde sowohl vom Vereinssport als auch von der Bevölkerung und den Schulen genutzt“, erklärt er. Seit Anfang an gibt es einen Hubboden zum Verstellen der Wassertiefe, Sprungtürme und sogar einen Saunabereich.

Zunächst waren die Besucherzahlen des Bades sehr hoch – an machen Tagen kamen bis zu 5000 Wasserratten. Heute sind es an guten Tagen maximal knapp 1000 Badegäste.

Weniger Besucher durch Spaßbäder

Schon seit den 1980er Jahren ebben die Zahlen ab. Reinirkens weiß, woran das liegen könnte: „Zu dieser Zeit gab es immer mehr wirkliche Spaßbäder, beispielsweise das damalige Aquadrom. Da konnte das Südbad nicht mithalten.“ Weniger Besucher und höhere Instandhaltungskosten führen bereits Mitte der 80er fast zu einer Schließung der Badeanstalt. Die Initiative „Rettet das Südbad“ ging jedoch dagegen vor, versuchte, das Bad wieder ins Gedächtnis der Bevölkerung zu rufen. Mit Erfolg. Es besteht noch heute.

Alle ziehen an einem Strang

Große Feier für kleinen Eintritt

Die Jubiläumsfeier soll am 15. Juli steigen. Dazu ist zunächst ein kleiner offizieller Teil geplant. Danach sollen die Großspielschwimmgeräte ins Wasser gelassen und ausgiebig getestet werden. Auch ein Hochseilklettergarten soll, wenn möglich, für den Tag der Party auf dem Gelände aufgebaut werden.

Ob der Jubiläumstag als Tag der offenen Tür begangen wird oder sich die Eintrittspreise an denen der 60er Jahre orientieren, ist noch nicht entschieden.

Auch Diskussionen um eine Schließung Anfang der 2000er Jahre verstummten wieder. Jetzt wird Peter Reinirkens mit seinem neuen Förderverein aktiv, versucht durch außergewöhnliche Veranstaltungen und Aktionen Besucher/innen anzulocken. „Ich war hier früher schon öfter schwimmen und meine Kinder sind im Schwimmverein aktiv gewesen. Eine wirkliche persönliche Bindung zum Bad hatte ich aber nie“, sagt Peter Reinirkens. Das habe sich inzwischen geändert. „Das Besondere an unserem Förderverein ist, dass alle an einem Strang ziehen“, fährt der Stadtrat fort. Damit meint er Schwimmvereine, Förderverein, das Bad selbst und oft auch die Stadt. Dadurch sei das Südbad heute weitestgehend autark und sehr gut ausgestattet.

Mit Kraft und Zusammenhalt

Auch aufgrund des Engagements der verschiedenen Akteure konnte das Südbad die Freibadzone 2009 neu eröffnen. Vorher war sie für zwei Jahre gesperrt, weil bei Bauarbeiten an den Umkleiden alte Bergbauschächte gefunden wurden. „Nur mit viel Kraft und Zusammenhalt konnten wir die Schließung verhindern“, so Reinirkens.

Fast zehn Jahre später soll auch dieser Erfolg nochmals ausgiebig gefeiert werden.

Das Südbad aus der Luft und in 360-Grad: