Matthias-Claudius-Schule kommt beim Deutschen Schulpreis auf geteilten zweiten Platz. Dafür gibt es 25 000 Euro. Lehrer und Schüler sind stolz.
Jetzt hat Bochum zwei ausgezeichnete Schulen. 2012 kam die Erich-Kästner-Gesamtschule beim Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis auf den geteilten zweiten Platz. Das Gleiche schaffte nun die Matthias-Claudius-Gesamtschule. Den mit 100 000 Euro dotierten ersten Platz gewann das Evangelische Schulzentrum Martinschule in Greifswald aus Mecklenburg-Vorpommern.
Die Spannung war schnell raus, der Jubel aber dennoch entsprechend groß. Gerade eben erst hatten sich die letzten Schüler der Matthias-Claudius-Schule im Forum hingesetzt, da konnten sie jubeln und sich freuen und dann schon wieder aufstehen. Auf großer Leinwand wurde am Montagmittag im Forum die Verleihung des Deutschen Schulpreises aus Berlin übertragen.
Durch Nuancen getrennt
Die Bochumer Gesamtschule gehörte zu den 15 Schulen, die nach Berlin eingeladen worden waren. Sie gehörte dann auch sofort zu drei Schulen, die zuerst vorgestellt wurden. Damit war allerdings auch klar: Platz eins wird es nicht. Zunächst wurden bei der Veranstaltung die Preise für den geteilten zweiten Platz vergeben. Für die Claudius-Schule gab es immerhin den Vizetitel. Dotiert ist der mit 25 000 Euro. Schulleiter Volkhard Trust nahm den Preis entgegen.
Diese Anerkennung ehre die gesamte Schule, sagte er. „Wir alle können stolz sein. Denn diesen Preis hat die ganze Schule und damit alle am Schulleben Beteiligten gewonnen.“ Die 15, für das Finale in Berlin nominierten Schulen, würden „nur Nuancen trennen“. Dass das Evangelische Schulzentrum Martinschule in Greifswald den Hauptpreis gewonnen habe, sei okay. „Ich kenne die Schule und den Schulleiter. Diese Schule braucht diesen Schub durch den Gewinn des Hauptpreises nötiger als wir. Aber auch für uns ist der heutige Tag nicht der Schlusspunkt, sondern der Auftakt. Wir wollen unsere Ideen und Impulse weitergeben. Und uns ist bereits gesagt worden, dass wir viel Besuch von anderen Schulen bekommen werden, die sich unsere Schule und unsere Ideen anschauen wollen.“
Gleiches wird auf die vier weiteren Zweitplatzierten zukommen. Neben der Matthias-Claudius-Schule freuten sich auch die Gesamtschule Bremen Ost, die Franz-Leuninger-Schule in Mengerskirchen, die Integrierte Gesamtschule Hannover-List, und das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Münster über 25 000 Euro.
Geld für die Schulentwicklung
Was mit dem Geld an der Matthias-Claudius-Schule passiert, wird später entschieden. „Wir werden das Geld in jedem Fall für Schulentwicklungsprojekte nutzen“, sagte Trust. „Einige Schüler haben schon hier in Berlin gesagt, wir bräuchten mehr Fahrradständer. Aber wir werden auch das alle zusammen, also Schüler, Eltern und Lehrer, entscheiden. Jeder kann Vorschläge machen.“ Die hatten Hanna Ulrike, Maja und Theresa aus der Klasse 5a schon während der laufenden Übertragung. „Ich würde einige Computer erneuern“, sagte Hanna Ulrike. Maja würde gerne „neues Lernmaterial“ anschaffen. „Einige Bücher sind schon ziemlich alt“, sagte Theresa.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, die den Hauptpreis überreichte, hatte viele warme Worte für die Preisträger „Sie geben in ganz Deutschland ein Beispiel dafür, wie gute Schule mit überzeugenden Konzepten gelingen kann. Wir wollen, dass alle Kinder die bestmöglichen Bildungschancen haben, damit sie ihre Talente und Fähigkeiten voll entwickeln können. Dafür brauchen wir ausgezeichnete Schulen.“
Die Auszeichnung erfüllte auch die Lehrer der Matthias-Claudius-Schule mit Stolz und Zufriedenheit. „Das ist eine sehr schöne Bestätigung für unsere Arbeit“, sagte Michael Gottmann. Zusammen mit Armin Eberhardt ist er einer der Lehrer der ersten Stunde der Schule. „1990 haben wir hier mit sechs Lehrern und 48 Schülern angefangen“, sagte Eberhardt. „Und auch heute wache ich noch jeden Morgen auf und freue mich auf die Schule.“ Auch das ist eine Auszeichnung für die Schule.