Beim Aktionstag im Bergmannsheil ging es um neue Medikamente und um Risikofaktoren.

Die Bezeichnung Volkskrankheit scheint durchaus treffend zu sein: Es waren wirklich viele Besucher ins Bergmannsheil gekommen, um sich über die Erkrankung, über neue Behandlungsmöglichkeiten und über Risikofaktoren von Diabetes zu informieren. „Schätzungen gehen davon aus, dass sechs bis acht Millionen Deutsche erkrankt sind. Die Dunkelziffer dürfte mindestens genauso hoch sein”, sagt Dr. Marianne Ehren, Internistin und Diabetologin am Bergmannsheil.

Der Deutsche Diabetikerbund, das Bochumer Schulungszentrum Diabetes und die Medizinische Klinik I des Bergmannsheils hatten zu diesem Diabetikertag geladen, es war der 19. in Bochum. Die Krankenhäuser wechseln sich mit der Ausrichtung ab.

Blutzuckermessgeräte werden immer kleiner

Es gibt einige neue Medikamente, das erfuhren die Besucher bei einem Vortrag von Klinik-Direktor Prof. Dr. Harald Klein, der auch die Wirkung dieser Medikamente für den Laien verständlich klar machte. Grundsätzlich tue sich vieles auf dem Markt der Diabetes-Möglichkeiten. „Die Blutzuckermessgeräte werden immer kleiner, kommen mit minimalen Blutmengen aus und liefern schnellere Messergebnisse”, sagt Diabetologin Marianne Ehren.

Blutzuckertests konnten die Besucher gleich vor Ort erledigen. Weitere Test auch, um zu ermitteln, ob sie zu Diabetes-Kandidaten gehören. Aufschluss sollte auch eine Messung des Bauchumfangs geben, denn Übergewicht, sagen Ärzte, spielt eine große Rolle. „Es ist schwierig, grundsätzlich zu sagen, wie oft sich Diabetes vermeiden lässt”, sagt Marianne Ehren. Klar sei aber, dass eine gesunde Lebensweise mit fettarmer, ballaststoffreicher Ernährung und viel Bewegung zumindest eine effektive Möglichkeit sei, eine Erkrankung an dem weit verbreiteten Typ-2-Diabetes hinauszuzögern.

Einen Service nahmen die Besucher des Infotags übrigens ganz besonders gerne an: Die Handmassage, die einige Krankenpflegeschüler kostenlos anboten. Die entspannte und machte den Kopf frei, zum Beispiel für einige Erkenntnisse, die sich beim Besuch des Gesundheitsparcours bei den womöglich überraschten Gästen einstellten. Da war zu sehen, wieviel Zucker sich in einer kleinen Ketchup-Flasche versteckt oder auch im Müsli. Auf diese Zuckerwerte müssen auch die Typ-1-Diabetes-Erkrankten besonders achten, bei denen der Körper selbst kein Insulin bilden kann.