Bochum. . Nach knapp vier Jahren haben 17.000 Bochumer den Mängelmelder genutzt. Einige ärgern sich über fehlende Reaktionen – oft hilft die Stadt schnell.
Nachdem die WAZ über den Ekelfund von abgetrennten Rinderfüßen geschrieben hat, den ein Leser per Mängelmelder der Stadt mitgeteilt hat, haben uns zahlreiche Leser mit ihren Erfahrungen mit dem Mängelmelder kontaktiert. Eine von ihnen ist Sonja Ahrendt, die sich über den Müll auf dem neuen Fahrrad- und Gehweg an der Rombacher Hütte ärgert.
Bilder zeigen, dass sich rund um die ebenfalls neu angebrachten Bänke Flaschen und Papier, Verpackungen und Zigarettenschachteln häufen. „Vor zwei Jahren habe ich schon mal versucht, eine wilde Müllkippe zu melden“, sagt Sonja Ahrendt, „ohne Reaktion“. Die Verunreinigung in Weitmar, die sie jeden Tag beim Spazierengehen mit ihrem Hund sieht, hat Sonja Ahrendt am 3. März in den Mängelmelder getippt. Bislang gibt es keine Reaktion. „Warum stehen dort keine Mülleimer neben den Sitzbänken?“, fragt sich die Bochumerin.
Die Stadt erklärt auf Nachfrage, dass nicht zu jeder Bank ein Mülleimer gehört. Der Weg sei vor allem zur Nutzung mit dem Fahrrad gedacht und die Bänke somit nicht zum langen Verweilen. Trotzdem werde man sich die Gegend noch einmal ansehen.
Es gibt auch positive Resonanz
Auch wenn es immer wieder für Verdruss der Bürger sorgt, wenn auf ihre Nachrichten nicht sofort eingegangen wird: Es gibt auch viele positive Beispiele, in denen der Mängelmelder seine Wirkung gezeigt hat.
Das zeigen Nachrichten unserer Leser bei Facebook und Beispiele der Stadt. Wenn möglich, antworten Verwaltungsmitarbeiter noch am selben Tag – solche Nachrichten liegen der Redaktion vor.
Da beschwert sich zum Beispiel mittags ein Bürger über den anhaltenden Stau auf der Universitätsstraße durch die Sperrung der Ferdinandstraße und erhält noch am selben Abend die Rückmeldung, wie die Baumaßnahmen weitergehen. An anderer Stelle freut sich eine Bochumerin, dass ihr „Anliegen wegen des fehlenden Schildes bzw. der Absperrung so schnell behoben wurde“.
Die Bürgernähe soll erhöht werden
„Der Mängelmelder soll dafür sorgen, dass Bochum schöner, sicherer und lebenswerter wird“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger. 17 000 Meldungen sind seit dem Start im August 2014 eingegangen, 20 bis 30 kommen am Tag.
„Es ist ein gut genutztes Instrument, mit dem die Bürgernähe erhöht werden soll“, sagt Sprenger. Funktioniert hat das auch bei einem Mann aus Werne, der vormittags ein Schlagloch gemeldet hat – nachmittags war die Straße repariert. „Respekt und Lob!“ gab’s von dem Bürger.
>>> INFO: Weiterleitung an das zuständige Amt
Über den Mängelmelder können Bochumer die Stadt auf Schäden, Müll, Gefahren oder sonstige Ärgernisse hinweisen. Sie können zwischen 28 Mängelarten auswählen.
Die gemeldeten Daten werden automatisch an das zuständige Amt weitergeleitet.
Zu finden ist er auf www.bochum.de/maengelmelder