Bochum/Herne. Im Zuge eines Streits auf dem Seitenstreifen der A43 bei Bochum hat ein Mann einen Lkw-Fahrer in den fließenden Autobahnverkehr gestoßen.
Horrorszenario auf dem Seitenstreifen der A43 Richtung Wuppertal bei Bochum am Montagnachmittag gegen 15.26 Uhr: Der Fahrer eines VW Lupos rastet, nach einem verbalen Disput, völlig aus und stößt den Fahrer eines Lkw auf die Autobahn. So berichtet es die Bochumer Polizei.
Der Fahrer des Lkw, ein 51-Jähriger aus Unna, sei demnach mit seinem Lkw-Zug auf dem rechten Fahrstreifen gefahren. Vor ihm fuhr zu diesem Zeitpunkt, so die Aussage des 51-Jährigen, ein VW-Lupo mit Bochumer Kennzeichen, mit deutlich langsamerer Geschwindigkeit als sein Lkw-Zug. Plötzlich bremste der Lupo wohl ohne ersichtlichen Grund fast bis zum Stillstand ab. Der Unnaraner musste seinen Lkw-Zug ebenfalls fast bis zum Stillstand abbremsen, um nicht auf den Kleinwagen aufzufahren. Gleichzeitig hupte er.
Mann stößt Lkw-Fahrer in den fließenden Verkehr
Der Fahrer des Lupos bedeutete dem Fahrer des Lkw, er solle auf dem Seitenstreifen anhalten. Der 51-Jährige stoppte seinen Lkw hinter dem Lupo und beide Fahrer stiegen aus. Der Fahrer des Lkw-Zuges konfrontierte den Lupo-Fahrer - wohl nicht gerade freundlich - mit seinem Fahrverhalten. Daraufhin sei der Fahrer des Kleinwagens den 51-Jährigen unter wüsten Beschimpfungen angegangen und habe versucht, ihn hinter den Lkw zu ziehen. Dieser konnte sich zunächst aus dieser Situation befreien und versuchte, sich vor dem Autofahrer über die Fahrerseite in sein Führerhaus zu flüchten.
Der Lupo-Fahrer drückte die Fahrertür zu und hinderte den Lkw-Fahrer so daran, ins Führerhaus einzusteigen. Der Lkw-Fahrer war zwischen Tür und Fahrzeuginnerem eingeklemmt. Doch damit nicht genug: Der hochaggressive Mann habe den 51-Jährigen aus dem Führerhaus (auf der den Fahrstreifen zugewandten Seite bei fließendem Verkehr) und vor seinen Lkw gezerrt. Von hier aus habe der Mann den 51-Jährigen heftig auf den rechten Fahrstreifen gestoßen. Durch den Stoß strauchelte der Unnaraner und stürzte auf die Fahrbahn - in den fließenden Verkehr.
Mercedes-Fahrer kann noch rechtzeitig bremsen
Geistesgegenwärtig bremste der Fahrer eines Mercedes, ein 38-Jähriger aus Herne, gerade noch rechtzeitig und schaffte es, dem stürzenden Mann aus Unna auszuweichen. Auch er hielt auf dem Seitenstreifen an.
Der 38-Jährige bemerkte die Auseinandersetzung und versuchte, den Streit zu schlichten, sei jedoch durch den Lupo-Fahrer ebenfalls beleidigt und bedroht worden. Hierbei näherte sich der Tatverdächtig dem Mercedes-Fahrer aggressiv und fast bis auf "Nasenspitzenlänge". Auch die Beifahrerin des Lupo-Fahrers, die bis dahin nicht in Erscheinung getreten war, versuchte den Mann zurückzuhalten.
Bevor der Fahrer in seinen Lupo stieg, sagte er nach Zeugenaussage noch, dass er Anwalt sei und sich mit Gesetzen auskenne. Danach fuhr er davon.
Verdächtiger wurde wieder entlassen
Die Polizei Bochum konnte den renitenten Fahrer des Lupos an der Halteradresse in den frühen Morgenstunden ausfindig machen und vorübergehend festnehmen. Der 34-Jährige kam zunächst in das Polizeigewahrsam Bochum, wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf Grund fehlender Haftgründe wieder entlassen.
Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sind durch das Verkehrskommissariat in Dortmund übernommen worden. (red)