Die Tanzgruppe „Circle of Rebelution“ gewinnt die Deutsche Hiphop-Meisterschaft. Nun haben sie die Chance auf den Europa-Titel.
Hiphop ist nur was für Jugendliche. Dieses Klischee bedient die Tanzschule „Stylez Unlimited“ nicht. Michael Kassner und Feliz Cayirli, die Inhaber der Tanzschule, betonen, dass bei ihnen jede Altersklasse vertreten sei, von den ganz Kleinen „Mini Kidz“ ab vier Jahren bis zu den Damen mit Anfang 50.
Nun konnte die Tanzschule mit der Gruppe „Circle of Rebelution“ Deutscher Meister werden. Ende Mai nimmt die sogenannte „Megacrew“, die 26 Mitglieder fasst, an der Europameisterschaft in Österreich teil, für die sie sich bei der Deutschen Meisterschaft qualifizieren konnte. Im Juni folgt die „Berlin Street Dance Meisterschaft“. Der Tanzstil der Gruppe ist eine Mischung verschiedener urbaner Tanzstile wie zum Beispiel Breakdance, aber auch Dance Hall, ein sehr weiblicher Tanz aus Jamaika, der laut Kassner momentan sehr gefragt sei.
Leidenschaft für das Tanzen
„Alle haben sehr viel Potenzial. Wenn sie dran bleiben, können sie es noch sehr weit bringen“, findet Kassner. Ihm ist der Stolz auf seine Schüler und seine Leidenschaft für das Tanzen anzusehen. „Es gibt einem Selbstbewusstsein und Stärke, man kann sich ausdrücken, sich selbst finden. Tanzen soll nicht elitär sein, es soll dich befreien. Als Tänzer muss man sich selbst darstellen wollen“, sagt er. Und doch sei vor allem Hiphop immer noch belastet mit Vorurteilen. Der Name der Tanzschule soll die Vielfalt der unterschiedlichen Tanzstile, die unterrichtet werden, unterstreichen. Die Schwerpunkte liegen bei Hiphop und House.
Der 18-jährige Felix ist seit etwa drei Jahren fast täglich in der Tanzschule und Mitglied von „Circle of Rebelution“. „Ich habe so viele Sportarten ausprobiert und in Breakdance meine Leidenschaft gefunden. Man kann unheimlich kreativ sein“, erzählt er.
Nicht umsonst bezeichnet Kassner seine Tanzschule als „Kreativhaus“. Im Breakdance-Unterricht wird viel improvisiert, die Schüler dürfen sich selbst Choreographien ausdenken. Die Atmosphäre ist sehr familiär. Fast alle tragen schwarze T-Shirts mit dem Namen der Tanzschule. Ein Sitzkreis wird gebildet, die Musik ist laut, der Beat hämmert – abwechselnd darf jeder einzeln in die Mitte treten und etwas vortanzen. Die Kinder feuern sich gegenseitig an.
Tanzen ist für Kassner nicht nur das Ausdrücken von Persönlichkeit, sondern auch ein soziales Projekt. Er möchte Kindern aus Bochum das Tanzen nahe bringen, „den Samen setzen“, wie er es ausdrückt.