Grumme. . Der marode Zustand des Grummer Friedhofs in Bochum wird stark kritisiert. Gerade ältere Menschen haben Probleme auf dem Friedhof.

Vor einigen Wochen fragte die WAZ in ihrer Stadtteilkonferenz in Grumme bei den Bürgern nach, was in ihrem Stadtteil besser laufen könnte und welche Probleme es gibt, um die sich zu wenig gekümmert wird. Ein Punkt, bei dem sich alle Teilnehmer der Konferenz einig waren, war der schlechte Zustand des Grummer Friedhofes.

„Marode Gehwege und zu wenig Bänke“ waren dabei die größten Kritikpunkte. Wie versprochen, schaute sich die WAZ das Problem nun vor Ort an.

Eine Anwohnerin, die persönlich von den Problemen betroffen ist, sich stark für ihren Stadtteil einsetzt und auch bei der Konferenz kritische Worte für den aktuellen Zustand fand, ist Ursula Dropmund.

Die gebürtige Grummerin wohnt in unmittelbarer Nähe des Friedhofs. Neben ihren Eltern liegt auch ihr Mann dort, weswegen sie fast täglich dem Friedhof einen Besuch abstattet. „Ich war schon als Kind ständig hier, es war sogar eine Zeit lang mein Schulweg“, so Dorpmund. „Früher war das hier wirklich mal ein Vorzeigefriedhof.“ Doch von dieser Zeit ist nicht mehr viel geblieben.

Viele Veränderungen

Die Gehwege sind fast nicht mehr als solche zu erkennen. Da der Friedhof in einer ehemaligen Zechenregion liegt, gab es schon immer viel Bewegung in der Erde. „Dadurch hat sich wahrscheinlich hier einiges verschoben und die Asche, die hier früher lag, konnte sich nicht halten“, versucht Dorpmund, die Ursache zu erklären.

Überwuchert von Gras und herabgefallenen kleinen Ästen, stellen die Wege nun vor allem für ältere Besucher ein Hindernis dar. „Und gerade diese kommen doch so oft hierher, um die Gräber ihrer verstorbenen Partner zu pflegen“, erklärt Dorpmund. Rollatorenbesitzer haben eigentlich gar keine Chance mehr. Neben unzähligen Treppen, an denen einige Platten bereits abgesprungen sind, stellen vor allem die unebenen Wege ein Problem dar. Auch Sitzbänke sind nur spärlich verteilt auf dem Friedhofsgelände. Ursula Dorpmund ärgert sich vor allem über fehlende Geländer an den Treppen am Eingang von der Heckertstraße: „Auf der rechten Seite ist ein Geländer angebracht, auf der linken jedoch nicht – das verstehe ich nicht.“

Es gibt auch Lob

Zudem sind immer weniger Plätze auf dem Friedhof belegt. „Die Dauer, in der man einen Liegeplatz haben darf, hat sich von 30 auf 25 Jahre verkürzt“, so Dorpmund. Das Grünflächenamt habe ihr mitgeteilt, dass der Friedhof nicht verkleinert werden soll. Was jedoch mit der leeren Fläche passiert, stehe noch nicht fest. Von der Stadt habe sie die Antwort erhalten, dass diese die anderen Probleme nicht als dramatisch ansehe. Lobend hebt Ursula Dorpmund allerdings hervor, dass zumindest die Treppen innerhalb des Friedhofs schon mit Geländern ausgestattet wurden.

>>> Der Grummer Friedhof hat eine lange Tradition

Bereits seit 125 Jahren gibt es den Friedhof in Grumme.

Wenn man einen Liegeplatz gemietet hat, darf man diesen für 25 Jahre behalten – bis vor ein paar Jahren waren es 30 Jahre.

Die nächstgelegenen Friedhöfe neben dem in Grumme sind die in Riemke und Hiltrop.