Ende Juni laden die Stadtwerke zur Bilanzpressekonferenz. Die Geschäftsführung präsentiert das Finanzergebnis des vergangenen Jahres und gibt Auskunft über die weitere Ausrichtung des Energieunternehmens. Eine der kritischen Fragen wird dabei lauten: Kommt es zu einer neuerlichen Wertberichtigung der Anteile an der Steag?

Ende Juni laden die Stadtwerke zur Bilanzpressekonferenz. Die Geschäftsführung präsentiert das Finanzergebnis des vergangenen Jahres und gibt Auskunft über die weitere Ausrichtung des Energieunternehmens. Eine der kritischen Fragen wird dabei lauten: Kommt es zu einer neuerlichen Wertberichtigung der Anteile an der Steag?

22 Millionen Euro haben die Stadtwerke 2016 bereits abgeschrieben. Ob weitere Millionen dazukommen, darüber hüllt sich Sprecher Kai Krischnak in Schweigen: „Die Werthaltigkeit von Beteiligungen wird jährlich im Zusammenhang mit der Aufstellung des jeweiligen Jahresabschlusses geprüft. Die Entscheidung über den Jahresabschluss obliegt dem Aufsichtsrat.“

300 Millionen Euro zurückgezahlt

Hintergrund für Spekulationen ist die schwierige Lage der Steag, die im Rahmen eines Sparprogramms Entlassungen von bis zu 1000 Mitarbeitern bis 2022 angekündigt hat, die Kapital für den Umbau des Unternehmens benötigt, aber bislang noch keinen interessierten Investor gefunden hat, und die an der Refinanzierung ihres Fremdkapitals arbeitet.

Ein Stadtwerke-Konsortium hatte unter dem Dach der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft (KBSG) 2010 und 2014 in zwei Tranchen die Steag von Evonik gekauft und dafür dem Vernehmen nach gut 1 Milliarden Euro bezahlt. Bochums Anteil daran beträgt über die Stadtwerke Bochum 18 Prozent. Ihren Anteil am Kaufpreis in Höhe von vermutlich 180 bis 200 Millionen haben die Stadtwerke zu knapp einem Drittel – 67,5 Millionen Euro – aus Eigenkapital bestritten. Von dem geliehenen Geld zur Finanzierung des Kaufs, das die KBSG für alle Anteilseigner gemeinsam aufgenommen hat, wurden nach Auskunft der Stadtwerke bislang 300 Millionen Euro zurückgezahlt.