Bochum. . An über 95 Ständen versammelten sich Experten bei der Gesundheitsmesse. Sie informierten über Prävention, Therapien und Selbsthilfe.
Das Blutzuckergedächtnis verrät nicht nur das individuelle Risiko, an Diabetes zu erkranken. Auch Menschen, die bereits Diabetiker sind, profitieren von der Kontrolle des HbA1c-Werts. Auf der siebten Bochumer Gesundheitsmesse im Ruhrcongress am Sonntag erhielten 30 WAZ-Leser die Gelegenheit, ihr Blutzuckergedächtnis unter die Lupe zu nehmen.
Bernd Sohn ist einer der Gewinner der Aktion. „Seit sechs Wochen treibe ich Sport und ich möchte von den Medikamenten weg. Ich muss jetzt wissen, wie meine Werte sind. Die anschließende Beratung ist für mich das A und O“, sagt der 77-Jährige. Der wichtige HbA1c-Wert wird durch einen Tropfen Blut ermittelt, der dann über Licht in einer optischen Testkassette überprüft wird. Das dauert insgesamt nicht länger als zehn Minuten.
„Der Wert gibt Auskunft über den Zuckerstoffwechsel in den letzten sechs bis acht Wochen“, informierte Silvia Stark von der Alpha Apotheke, die gemeinsam mit Kollegen der Alten Apotheke die WAZ-Aktion durchführte.
Vor- und Nachsorge sind wichtig
Erstmalig war die Gesundheitsmesse des Medizinischen Qualitätsnetzes (MedQN) Bochum eingebettet in den Diabetiker-Tag der Bochumer Krankenhäuser.
Unter anderem konnten die Patienten sich über eine neuartige Zuckermessmethode ohne Nadel mittels Sensor informieren.
Die Palette der Angebote war darüber hinaus vielfältig. Es gab Informationen zu ergonomischen Arbeitsplätzen, Krebserkrankungen, Ernährung, alternativer Medizin und vieles mehr. „Im Mittelpunkt steht das Thema Prävention: gesund bleiben, Vermeiden von Verschlechterung und das Verhindern eines neuen Krankheitsbildes“, informierte Dr. Michael Tenholt, Vorsitzender des MedQN.
Über 95 Aussteller auf der Messe
Kriterien der Gesundheitsmesse
Die Gesundheitsmesse wird, laut Christian Möcklinghoff vom Medizinischen Qualitätsnetz, anhand dieser Kriterien geplant:
1. Alle Aussteller sollen zum Bochumer Gesundheitsumfeld gehören. 2. Besonderes Augenmerk liegt auf der Seriosität der gewerblichen Anbieter. 3. Die Gesundheitsdienstleister der Umgebung werden eingebunden. 4. Das Angebot ist für die Besucher komplett kostenlos.
Insgesamt präsentierten über 95 Aussteller ihre Dienstleistungen, Produkte und nicht zuletzt die Chance zur Selbsthilfe. Während gewerbliche Aussteller eine Standgebühr bezahlen, ist die Teilnahme für die Partner des Qualitätsnetzes etwa aus dem Bereich Selbsthilfe kostenfrei. Die Besucher konnten zudem mittels Laufzettel einen Gesundheitscheck machen und an zahlreichen Fachvorträgen teilnehmen.
Eine spannende Aktion bot auch die Polizeisdienststelle für Verkehrunfallprävention und Opferschutz. Polizeihauptkommissar Siegfried Klein und seine Kollegen sahen sich die Verkehrssicherheit von Rollatoren an und schickten Menschen mit der Gehhilfe auf einen Parcours über verschiedene Untergründe. Oft seien die angezogene Handbremse und kleine Schritte wichtig, um Hindernisse sicher zu überwinden. „Viele sagen hinterher, das hätte ihnen noch nie jemand erklärt“, schilderte Klein.
Gute Behandlung von Migranten
Eine Herzensthema für die Veranstalter ist es auch, Patienten mit Migrationshintergrund zu erreichen. „Aus unserer Praxiserfahrung wissen wir, dass ein schlechtes Sprachverständnis zu einer schlechteren medizinischen Versorgung führt“, so Arzt Christian Möcklinghoff. Mit Hilfe der Initiativen „Migranten für Migranten“ und „In Safe Hands“ sollten mehr Migranten auf die Gesundheitsmesse gelockt werden.
Über 300 Besucher waren am Ende der Messe bei der großen WAZ-Tombola dabei. 50 von ihnen konnten sich über Preise freuen.