Bochum. . Die Stadtspitze muss sich nicht um misshandelte Frauen kümmern – sie sollte es aber. Ein Kommentar von WAZ-Redakteurin Gianna Schlosser.

Der Schutz misshandelter Frauen und ihrer Kinder ist keine kommunale Aufgabe. Die Stadtspitze muss es nicht kümmern, ob im Frauenhaus 14 oder nur vier Zimmer benutzt werden können, ob es muffig riecht, ob die Wände zerbröckeln oder sich die Heizung nicht regulieren lässt.

Es muss sie nicht kümmern – aber es sollte sie kümmern. Die Frauen selbst werden sich nicht beschweren, werden keine Aufmerksamkeit einfordern, und auch die Leiterin des Hauses verlangt nichts, sondern äußert nur einen Wunsch: dass der Oberbürgermeister bei potenziellen Geldgebern für das Haus wirbt.

Ein bisschen Lobbyarbeit für misshandelte Frauen – die lässt sich marketingtechnisch zwar nicht so schön in Worte kleiden wie andere Vorzeigeprojekte, würde der Stadt aber gerade deshalb umso besser zu Gesicht stehen.

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