bochum-Querenburg. . In diesem Jahr hat der Pokal die Form eines Menschen. In einer Projektwoche an der Erich-Kästner-Schule wurde ein Großteil der Skulptur erstellt.
Langsam nimmt der diesjährige Abraham-Pokal in der Erich-Kästner-Schule Form an. Von der Fertigstellung ist er allerdings noch ein wenig entfernt. Bisher drängt die Zeit allerdings auch nicht: Erst am 22. Juni soll er der Neuen Gesamtschule Bochum übergeben werden. Mit ihm wird ebenfalls die Aufforderung weitergegeben, Projekte gegen Rassismus, Fanatismus und Terrorismus durchzuführen.
Jahr für Jahr wandert der Pokal von Bildungseinrichtung zu Bildungseinrichtung und hinterlässt sichtbare Spuren. Das Besondere an der Auszeichnung: „Sie wird nicht für eine besondere Leistung verliehen“, sagt die Kunst- und Medienlehrerin Andrea Engel.
Jede Schule kann eigenen Pokal gestalten
Vielmehr sollen die Schulen motiviert werden, sich vermehrt für die Toleranz zu engagieren. In der Erich-Kästner-Schule ist das passiert. So gab es im letzten Jahr beispielsweise Vorträge für die Schüler oder das T-Shirt-Projekt „Wir sind eins“.
Zusätzlich dazu kann jede Schule ihren eigenen Pokal gestalten, den sie dann im Rahmen einer Feier an die nachfolgende Einrichtung weitergibt. Die Erich-Kästner-Schule beispielsweise erhielt im vorigen Jahr unter anderem eine „Torte“ vom Alice-Salomon-Berufskolleg. Bei der Schule an der Markstraße war die Form des Pokals schnell klar: Es sollte eine Skulptur werden, an der möglichst viele Schüler beteiligt sind. Mit Skulpturen kennt sich die Institution bereits bestens aus, mehrere Installationen lassen sich auf dem Schulgelände finden. „Wir hatten überlegt, ob wir eine Flagge oder einen Banner kreieren“, so Engel. Schlussendlich fiel die Wahl jedoch auf eine menschliche Form.
Ergebnis ist noch ein Geheimnis
Zusammen mit Schülern aus verschiedenen Klassenstufen machten sich die Kunstlehrerin Andrea Engel und die Künstlerin Ursula Saul-Ludwig an die Arbeit. Viele Konzeptionen kamen auf den Tisch: „Wir stellten uns die Frage: ‘Bauen wir eine Figur die steht, läuft oder eine Geste vollzieht?“, so Engel. Wie genau das Endergebnis nun aussieht, das will die Schule noch nicht verraten. Schließlich soll das Ganze noch eine Überraschung bleiben.
Der Großteil der Umsetzung ist abgeschlossen. Insgesamt knapp 40 Schüler durften an der Figur ihr handwerkliches Talent ausleben, bis zu zehn Leute werkelten gleichzeitig im Kunstraum. In den Pausen kamen sogar Kinder dazu, die sich für das Projekt gar nicht gemeldet hatten – auch sie durften mit anpacken. „Die Unterkonstruktion besteht aus Metall, die wir dann ausmodelliert haben“, erzählt Saul-Ludwig.
Einer der Schritte dabei ist das verdrahten. Bis zu fünf Schüler gehen hier gleichzeitig ans Werk. „Das ist manchmal auch ein wenig schmerzhaft“, erzählt die 18-jährige Natalie. Aber die Jungkünstler haben sich durchgebissen. Die grobe Struktur ist mittlerweile erkennbar, was noch fehlt, ist die Farbe. Nach der Schule wollen sich jetzt die Schüler demnächst dienstags treffen, um am Pokal weiterzuarbeiten. „Wenn man das Ergebnis sieht, ist man auf jeden Fall stolz auf sich“, erzählt Natalie.
>>> Pokal wird seit 2006 vergeben
Der Abraham-Pokal wird bereits seit 2006 vergeben. Initiator ist der Kinder- und Jugendring in Bochum.
Der Pokal ist nach dem Stammvater des Judentums, Christentums und Islams benannt. Die an der Figur beteiligten Schüler waren zwischen 10 und 18 Jahre alt. Viele von ihnen kommen aus Kunst- und Medienklassen, aber auch Oberstufenschüler gehörten dazu. An der Erich-Kästner-Schule gibt es nun auch eine Abraham-AG, geleitet von Diana Wellmann.