bochum. . Christliche Botschaften und Symbole standen im Blickpunkt, als sich 35 Teilnehmer auf einen Kreuzweg durch die Bochumer Innenstadt machten.

Trotz des regnerischen Wetters, das den Donnerstag vermutlich nicht zum schönsten Tag der Woche machte, fanden sich 35 Menschen am frühen Abend im Kulturzentrum Q1 an der Halbachstraße ein, um von dort aus gemeinsam auf einen ökumenischen Kreuzweg quer durch die Innenstadt zu gehen.

Auf dem Weg, der sich vor allem an die jugendlichen Gläubigen richtete, wurde an insgesamt sieben Stationen an die Leiden Jesu Christi erinnert: von seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus bis hin zur Kreuzigung. Jede Station stand dabei unter einem Thema, das zum einen auf einen bestimmten Punkt in der Kreuzigungsgeschichte verwies, zum anderen aber auch Bezüge zum jeweiligen Ort enthielt.

Ort des Austauschs und der Begegnung

„Die erste Station setzt sich mit Vorurteilen auseinander“, erklärte Wilfried Maier, Leiter des Evangelischen Jugendpfarramtes. „So wie Jesus verurteilt wurde, ohne dass man ihn wirklich gekannt hätte, verurteilen auch wir heutzutage viel zu leichtfertig diejenigen, die anders scheinen.“ Das Q1 als interkultureller Treffpunkt, als Ort des Austauschs und der Begegnung sei dafür ein schönes Symbol. „Hier wird nicht vorverurteilt. Hier begegnet man sich mit Respekt, hier wird der Dialog gesucht und gelebt. So wie auch Jesus immer das Gespräch mit den Andersgläubigen gesucht hat“, so Wilfried Maier.

Katholikentagsbahnhof als perfektes Sinnbild

Er selbst war nur an der inhaltlichen Ausgestaltung der ersten Station beteiligt. Die restlichen sechs Anlaufpunkte wurden von verschiedenen Helfern vorbereitet. Einer von ihnen war Christian Kruse, der an der fünften Station, der Rotunde, Bezug nehmend auf Jesus’ Begegnung mit den Klagefrauen zum Thema Ausgrenzung bzw. Grenzen erkennen vortrug. „Der alte Katholikentagsbahnhof ist das perfekte Sinnbild dafür“, erklärte der ehrenamtliche Mitarbeiter der evangelischen Jugendarbeit. So half der provisorisch zum 73. Katholikentag im Jahre 1949 eingerichtete Bahnhof in der heutigen Rotunde dabei, Grenzen zu überwinden, nämlich die Grenzen der Unerreichbarkeit, als der Hauptbahnhof durch seine Zerstörung im Zweiten Weltkrieg noch immer unbenutzbar war.

Agapemahl zum Abschluss

Seinen Abschluss fand der Pilgerweg in der Meinolphuskirche, wo alle Beteiligten ein stärkendes Agapemahl einnahmen. „Dieses Mahl steht ganz im Zeichen der Hoffnung nach dem Leid der Kreuzigung“, wie Maier erklärte. „Die Osterfreude, die Freude der Auferstehung, deutet sich hier schon an.“

>>> Auch die JVA Krümmede zählte zu den Teilnehmern

Der Kreuzweg stand unter dem Motto #beimir. Zum zweiten Mal wurde dabei auf die Möglichkeiten der neuen Medien zurückgegriffen. Wer sich im Vorfeld eine eigens entwickelte App heruntergeladen hatte, konnte unter dem Hashtag die Bilder ansehen, die auf dem Pilgerweg gemacht und hochgeladen wurden. Erneut beteiligte sich die JVA Bochum (Krümmede) an der Ausarbeitung einer Station. Am Musikforum referierten Gefangene über Simon, welcher Jesus half, das Kreuz zu tragen. Organisiert wurde der Kreuzweg von der Evangelischen Jugend und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend.