Bochum. Elektro-Riese verlängert Mietvertrag und modernisiert 6000 qm Verkaufsfläche. Das sei auch ein Bekenntnis für die Einkaufsstadt Bochum.
Die größte Saturn-Filiale im Ruhrgebiet wird umgekrempelt. Gut zehn Jahre nach ihrer Eröffnung im Kortumhaus erhält sie ein umfassendes Facelifting. Von einem „Investment im einstelligen Millionenbereich“ spricht der geschäftsführende Mitinhaber Jürgen Knoth. Zehn Wochen lang wird im laufenden Betrieb in seinem Haus gewerkelt. Am 17. Mai soll die Wiedereröffnung gefeiert werden.
Ein Großteil der 6000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche über drei Etagen wird sich dann im neuen Glanz präsentieren, u.a. werden der komplette Boden erneuert und eine energiesparende LED-Beleuchtung eingebaut. Insgesamt mietet Saturn weiterhin 9000 von insgesamt 18 000 Quadratmetern im Kortumhaus. „Und das langfristig“, so der Geschäftsführer.
Einkaufserlebnis soll Standort sichern
Er sei stolz darauf, dass Saturn sich für diesen Schritt entschieden habe, der ein klares Bekenntnis zu Bochum und zum stationären Handel sei. „Ich will die, die die Innenstadt schon geistig beerdigt haben, zurückholen“, sagt der 57-Jährige. Er sei fest davon überzeugt, dass der stationäre Einzelhandel bestehen könne; nämlich dann, wenn Geschäfte ein „Einkaufserlebnis möglich machen“ und das Dienstleistungsangebot ausweiten. So werde Saturn u.a. seinen Servicebereich mit der sogenannten Smartbar im Erdgeschoss vergrößern.
Verändern werden sich Gesicht und Größe zahlreicher Präsentationsflächen. „Mit Handys machen wir heute den meisten Umsatz“, so Knoth. Der Bereich werde daher ebenso wachsen wie Einbauflächen, Großgeräte und das Thema Gaming, spürbar schrumpfen dagegen werden die Flächen für MP3-Player, Tonträger und anderes. Knoth möchte dennoch weiterhin ein breites Sortiment anbieten.
Umsatz soll moderat steigen
Von einem „leichten Anstieg des Umsatzes“ geht der Geschäftsführer nach dem Umbau aus, große Sprünge seien nicht zu erwarten. Schon im Jahresabschluss 2015/16 der Gesellschaft war von einem hohen Margendruck die Rede, der Umsatz der Häuser Bochum und Hattingen war gegenüber 2014/15 von 43 auf 40 Millionen Euro gesunken. Und: Ohne die Modernisierung, davon ist der Geschäftsführer überzeugt, ließe sich das in Bochum bisher stabile Umsatzvolumen nicht halten. „Das Tempo des Wandels ist gerade in unserer Branche atemberaubend. Handel ist Wandel.“ Wer das außer Acht lasse, der gerate in Schwierigkeiten.
Ein gutes Zeichen für die Stadt
Erfreut über die umfassende Sanierung des zweitgrößten Frequenzbringers in der City hinter dem Modehaus Baltz zeigt sich Marc Mauer, Vorsitzender der Initiative Bochumer City, einem Zusammenschluss einiger Werbegemeinschaften: Es sei ein gutes Zeichen, dass nicht nur der Bochumer Geschäftsführer, sondern auch ein großer Konzern Potenzial in der Stadt sehe.
>> 78 MITARBEITER SIND BESCHÄFTIGT
78 zum ganz überwiegenden Teil Vollzeitmitarbeiter sind bei Saturn Bochum beschäftigt, darunter neun Azubis. Bis zu 40 Promoter unterschiedlicher Hersteller kommen zeitweise hinzu.
Von einer riesigen Vinyl-Präsentation über Drohnen und Hoverboards, die im Laden getestet werden können, bis zu Kaffeewelt und Beauty World reichen die Veränderungen im Haus.