bochum. . Patrick Helmes, neuer Geschäftsführer der Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet, will die „Perle“ TMR weiterentwickeln. Sie habe viel Potenzial.

Im gewissen Sinn arbeitet sie im Verborgenen. In Fachkreisen kennen sie die Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet (TMR) GmbH zwar. Ansonsten aber ist sie ein beinahe unbeschriebenes Blatt. Genau das will Patrick Helmes ändern. „Wir müssen diese Marke stärker aufladen“, sagt der neue TMR-Geschäftsführer und greift dabei in die Kiste mit den knackigen Marketing-Formulierungen.

Die TMR soll bekannter werden. Denn in ihr, einer „Perle“, der Informationstechnologie-Branche, so Helmes, stecke enorm viel Potenzial. Knapp eine Millionen Euro Gewinn verbuchte das Unternehmen mit seinen 25 Beschäftigten im Jahr 2016. Auf die Dauer könnte es mehr sein. Nicht zuletzt deshalb haben sie den 50-jährigen Juristen geholt, der bislang bei der Netcologne GmbH in Köln als Prokurist und Bereichsleiter Kommunikation und Recht tätig war.

Die Emotionalität fehlt

Das Geschäft der TMR rankt sich zwar in erster Linie um gewerbliche Kunden. „Wir sind angetreten, um die Geschäftswelt in der Region mit Telekommunikationsdiensten zu versorgen“, so Helmes. Dennoch setzt er auf einen Faktor, der eher im Privatkundenbereich eine Rolle spielt. „Die Marke TMR steht in Fachkreisen für exzellenten Service, viel Know-how, erstklassige Mitarbeiter. Was mir fehlt, ist die Emotionalität.“ Ähnlich wie in Köln, wo sein bisheriger Arbeitgeber die Karte „Emotionalität“ ausspielt, gebe es im Ruhrgebiet eine starke Identifikation mit der Region. Und Gewinne, die regionale Unternehmen, noch dazu öffentliche, machen, „fließen letztendlich wieder zurück in die Stadt und kommen den Bürgern zugute.“

Womit beschäftigt sich die TMR?

Ihr Geschäftsmodell beruht auf drei Säulen: Wichtige Standbeine sind Standortvernetzung und Netzkopplungen sowie die Direktverbindung von Geschäftskunden – beides sowohl über eigene, als auch über angemietete Leitungen. Vor allem aber bietet die TMR Rechenzentrumsleistungen an, neben dem älteren Zentrum an der Oberen Stahlindustrie verfügt sie seit 2016 in Herne über ein modernes Rechenzentrum.

Gerade in diesem Bereich sieht der neue Geschäftsführer Wachstumspotenzial. „Das Datenvolumen steigt. Die Notwendigkeit steigt, Daten zu sichern. Und beim Mittelstand wächst spürbar die Nachfrage.“ Eben bei jenen mittelständischen Unternehmen, die das Wirtschaftsleben des mittleren Ruhrgebiets wesentlich prägen, will Helmes die TMR stärker ins Bewusstsein bringen.

Und da das aus der Ferne schwierig sein könnte, hat sich der Rheinländer eine Wohnung in Hamme genommen, pendelt nur einmal unter der Woche nach Köln und macht sich ansonsten mit dem Revier vertraut. Womit wir unweigerlich beim Fußball sind. Wer Patrick Helmes heißt, so wie der frühere Bundesligaprofi des 1. FC Köln, der kommt an einer Frage nach seinem Namen einfach nicht herum. Helmes gesteht: „Die habe ich in Köln all die Jahre gehört, ich konnte es am Ende nicht mehr hören. Es hat nur einen einzigen Vorteil: Wenn man in einem ordentlichen Restaurant in Köln einen Tisch reserviert, dann kriegt man einen. Und es ist immer lustig, die Gesichter zu sehen, wenn man das Restaurant betritt.“

>>>> Sieben Gesellschafter

Die 1986 gegründete TMR beschäftigt sich mit Telekommunikationsdienstleistungen. Sie gehört vor allem städtischen Unternehmen aus der Region, deren Anteile wie folgt verteilt sind: Stadtwerke Bochum (40,7 Prozent), Stadtwerke Herne (17,4), Stadtwerke Witten (15), Sparkasse Bochum (14,7), Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen (5,8), Sparkasse Herne (3,9) und Stadtwerke Hattingen (2,5).

Die TMR verfügt über ein 700 km langes eigenes Kupferkabel-Netz und über ein ebenso langes eigenes Glasfaserkabel-Netz.