Bochum. . Eric Greiner vollführt mit Karten Zauberhaftes. Über 8000 Abonnenten folgen ihm im Netz. Sein Ziel: Er will die Magie wieder „cool“ machen.

Auf den ersten Blick ist Eric Greiner nicht das, was man sich unter einem Magier vorstellt. In lässigem Pullover steht er zum Interview-Termin bereit, die kurzen Haare stylisch gegelt. Aber was seine Hände können, ist einfach zauberhaft: Mit Kartenshows bringt der 22-Jährige jeden zum Staunen. Und hat nebenbei über 8000 Abonnenten auf Youtube gesammelt.

Seine Mission: Die Magie wieder cool zu machen. Zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung kam Greiner als 12-Jähriger. Damals war die Fernsehsendung „The next Uri Geller“ in aller Munde. Zum ersten Mal sah der Heranwachsende Magier, die nicht dem Klischee entsprachen, modern waren.

Löffel machte den Anfang

Was sie konnten, wollte er auch können. Und so zerbrach er einen Löffel und hielt ihn an der Bruchstelle zusammen. „Wenn ich die Finger dann ein wenig gelockert habe, sah es so aus, als verböge sich der Löffel“, erzählt er. Den Trick zeigte der Nachwuchszauberer auf dem Schulhof – die Mitschüler waren begeistert. „Also war ich fast gezwungen, weiterzumachen. Und da habe ich gemerkt: Das macht Spaß“, so der Bochumer. Mittlerweile, zehn Jahre später, ist das Geschick des Virtuosen längst über zerbrochene Löffel hinausgewachsen. Greiner hat sich auf Illusionen mit Karten spezialisiert.

Blitzschnell vollführt der Bochumer seine Tricks.
Blitzschnell vollführt der Bochumer seine Tricks.

Allerdings vollführt er nicht nur die klassischen Kartentricks, sondern übt sich auch in einer Disziplin namens Cardistry. Dabei werden die Karten möglichst schwungvoll gemischt und in ungewöhnlichen Formationen drapiert – Kunst mit Karten also. „Magie und Cardistry mischt sonst kaum einer“, erzählt der 22-Jährige. Vor vier Jahren begann Eric Greiner dann, Videos auf seinem Youtube-Kanal hochzuladen. Auf der Straße spricht er Leute an und vollführt vor deren Augen seine Tricks.

Auftritt bei Udo Lindenbergs Party

Schnell wuchs die Bekanntheit des Kleinkünstlers, bald stand seine erste Show vor großem Publikum an. „Das war bei Evonik, vor 100 Leuten“, erzählt er. Die Show funktionierte, der Ruhm wuchs. Mittlerweile hat es den gelernten Mediengestalter sogar auf eine Aftershowparty von Udo Lindenberg und für einen Auftritt nach Indien verschlagen. Die Einladung zu Letzterem kam ganz unverhofft per Facebook-Nachricht. Das Indian Institute of Technology wollte ihn für eine Produktvorstellung buchen. „Selbst als ich die Flugtickets bekam, konnte ich das nicht glauben“, erzählt er.

Großer Tipp für Zauberanfänger

Immer wieder treten Neulinge im Magier-Markt auf Eric Greiner zu, um von ihm zu lernen. Ein paar Tipps wird er dabei immer wieder los.

Der wichtigste Trick ist gänzlich einfach: Habe immer ein Kartenspiel dabei. Denn Kartentricks lassen sich jederzeit üben – zur Not auch unter der Schulbank.

Das nächste große Ziel ist jetzt, mit der Kunst den Lebensunterhalt zu verdienen. Auf Hochzeiten und Firmenevents aufzutreten, ist die Vision des Magiers. Damit das funktioniert, hat er sich in den letzten Monaten beim Thema Marketing schlau gemacht: „Ich habe über vier bis fünf Monate ein Buch am Tag gelesen“, erzählt er. Für den Sprung ist er also vorbereitet.