Bochum-Harpen. . Der Kabarettist Christian Hirdes ist seit über 20 Jahren erfolgreich. Solo, mit mehreren Kollegen – und bald vielleicht auch mit seiner Band.

Christian Hirdes’ Zuschauer hören häufig den Satz „Ich habe mein Studium viele Jahre lang … angefangen“. Tatsächlich hat der Kabarettist Anglistik und Germanistik studiert, den Abschluss aber nie gemacht. Er hat sich lieber seinen Lebenstraum erfüllt und steht seit etwa zwei Jahrzehnten als Künstler auf der Bühne.

„Irgendwann habe ich festgestellt, dass ein Comedian nicht so berühmt werden muss wie Otto Waalkes, um Erfolge zu feiern. Das geht auch auf Mittelschicht-Niveau“, sagt der 43-Jährige. Den ersten offiziellen Auftritt verbucht er Mitte der 1990er-Jahre in seiner Heimatstadt Mülheim, 2001 verhilft ihm eine Show im Varieté „et cetera“ zum ernsthaften Karrierestart.

Erfolg zwischen den Jahren 2006 und 2009

Dabei wirkt Hirdes fast schüchtern: Unauffällige Kleidung, ein nachdenklicher Duktus – laut eigener Aussage hat er es nie geschafft, der Klassenclown zu sein, obwohl er das früher immer wieder versucht hat. Heute begeistert er das Publikum mit Komik.

„Ich wollte nie eine Figur sein, sondern authentisch wirken“, sagt Hirdes. Er ironisiert die eigenen Charakterzüge, baute sich das Image des „Uncoolen“, des Zurückhaltenden auf – und hatte insbesondere in den Jahren 2006 bis 2009 großen Erfolg mit zwei Soloprogrammen. Mittlerweile arbeitet er oft mit Kollegen zusammen, etwa als Moderator im GOP-Varieté mit Ludger K. oder beim Kabarett „Nachgewürzt“, das aktuelle Ereignisse kommentiert.

„Lampenfieber hört nie auf – in der Gruppe liegt der Fokus jedoch auf einer guten Gesamtshow und nicht darauf, dass die eigene Nummer immer super sein muss“, sagt Hirdes über die für ihn neue Erfahrung des politischen Kabaretts.

Seinen Humor versteht nicht jeder

Alle zwei Monate entwickelt er hierfür eine aktuelle Showeinlage – im Gegensatz dazu steht das Soloprogramm „Christian Hirdes KOMMT!“. „Sie sind ein ewig im Wandel stehendes Best-of“, sagt er über die Programmteile, die er stetig ergänzt und auswechselt.

Nicht nur auf der Bühne, auch in seinem Keller macht Hirdes Musik – mittlerweile wieder regelmäßig mit der Band „Die Exbirds“. „Zwischen 16 und 19 wollten wir echte Rockstars werden“, sagt er schmunzelnd.

Die Band verarbeite hin und wieder Material, das der Kabarettist für seine Shows verworfen hat. Generell schräg sei der Humor, den man, wenn es gut laufe, nicht sofort als solchen identifizieren könne. „Den mag ich am liebsten – solo nutze ich ihn allerdings selten, da er schnell irritiert.“

>>> INFO: Wo Christian Hirdes live auftritt

Mix-Show mit dem Kabarettisten „Der Obel“: Dienstag, 6. März in Duisburg und Mittwoch, 7. März in Hamm

Show „Nachgewürzt“: Freitag, 9. und Samstag, 10. März in Oberhausen

Soloauftritt: Mittwoch, 4. April im „Biercafé“ in Bochum und Samstag, 7. April im Dachstudio der Stadtbibliothek Dinslaken

Weitere Informationen und Links zum Ticketverkauf unter www.christianhirdes.de