Werne. Stadtwerke Bochum wollen auf dem Gewerbegebiet Robert Müser die Versorgung ausweiten. Förderverein der Neggenbornschule finanziert Spielgerät.
Im vergangenen Herbst hatte der Bezirk Ost auf Anregung der Fraktionen von SPD und Grünen beschlossen, dass die Stadt Bochum ein Konzept entwickeln soll, wie Neubauten auf dem Gelände Robert Müser an die Fernwärme angeschlossen werden können. Darüber hinaus sollte die Verwaltung prüfen, inwieweit die Neubebauung der Krachtstraße ebenfalls von der Fernwärme aus Grubenwasser profitieren kann.
„Das Wärmepotenzial des Grubenwassers an der Zeche Robert Müser ist noch nicht ausgeschöpft. Sollten sich in Zukunft weitere Betriebe am Industriegebiet in Werne niederlassen, ist eine Anbindung nach Einschätzung der Stadtwerke durchaus möglich und wünschenswert, damit auch weitere Kunden von der umweltfreundlichen Wärme profitieren können“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage.
Konzept zur Wärmeversorgung
In der nächsten Sitzung des Gremiums am 8. März teilt die Verwaltung mit, dass die Stadtwerke gerne die Wärmeversorgung aus Grubenwasser am Standort Robert Müser ausweiten möchten.
Es bestehe bereits ein Konzept zur Wärmeversorgung des Gewerbeparks (kaltes Nahwärmenetz, Wärmepumpen in den zu versorgenden Gebäuden). Dieses Konzept müsse allerdings eng mit potenziellen Bauherren abgestimmt werden, bevor eine individuelle Gebäudeplanung beginnt. Es sei indes nicht wirtschaftlich, die ausgekoppelte Energie des Grubenwassers über weite Entfernungen zu transportieren. Aus diesem Grund können nur Verbraucher in direktem Umfeld des Schachtes versorgt werden.
Nach Informationsstand Dezember 2017 interessierten sich mehrere Investoren für ein Grundstück im Gewerbepark Robert Müser, bisher kam es aber noch zu keinem Kaufvertragsabschluss.
Kein Geld für Klettergerüst
Ebenfalls SPD und Grüne mahnten bereits im April 2017 den Ersatz für ein demontiertes Klettergerüst an der Bunten Schule am Standort Neggenborn an. Das alte galt nicht mehr als verkehrssicher. Die Schulhöfe in Bochum sind offizielle Spielplätze. „Wir gehen daher davon aus, dass die Stadt vorausschauend und in Kenntnis der Sozialdaten geplant hat und für die Erneuerung des Spielgeräts entsprechende Posten im Haushalt vorsieht“, so Dirk Meyer, Andrea Busche (beide SPD) und Detlef Kühlborn (Grüne) damals.
Kletteschiff für 45 000 Euro
Dem Schulverwaltungsamt standen keine Haushaltsmittel zur Verfügung, so die Antwort; somit konnte lange kein neues Gerät angeschafft werden. Dann sprang der Förderverein der Schule in die Bresche. So konnte ein großes „Kletterschiff“ aus Robinienholz und Edelstahl inklusive Fallschutz mit einer Gesamtsumme von etwa 45 000 Euro am alten Aufstellort errichtet werden. Dort können die Kinder jetzt Kletterseile, schiefe Rampen, eine Rutsche, eine Röhrenrutsche, eine Wackelbrücke, eine Dschungelbrücke, ein Kletternetz, eine Kletterwand, Leitern und einige weitere Balanciermöglichkeiten für ihren Bewegungsdrang nutzen.
Nach der Errichtung und der Abnahme wurde es im letzten Monat der Schule zur Nutzung freigegeben. Eine offizielle „Freigabe“ soll noch erfolgen.
>>Versorgung des künftigen Seniorenheims möglich
Grundsätzlich ist laut Aussage der Stadtwerke eine Versorgung an der Krachtstraße, wo ein neues Seniorenheim entstehen soll, mit Energie aus Grubenwasser möglich.
Dazu werden die Stadtwerke im Rahmen der aktuellen Bauvorhaben Kontakt zur SBO Senioreneinrichtungen Bochum gGmbH und deren Architekten aufnehmen.