Bochum. . Weil in der Brüderstraße im Bermuda-Dreieck zu laute Fahrer mit Imponiergehabe unterwegs sind, dürfen bald nur noch Fußgänger und Radler durch.
Eines der Tore zum Bermuda-Dreieck, die Brüderstraße, wird langfristig in eine reine Fußgänger- und Radfahrzone verwandelt. Autos werden dort verbannt. Das hat das Tiefbauamt am Donnerstag angekündigt.
Begründung: Es herrsche dort zu den Betriebszeiten der Gastronomie, vor allem in den Abend- und Nachtstunden, zu viel, zu gefährlicher und zu lauter Kraftverkehr.
Fahrer lassen Motoren aufheulen
Ein Ärgernis sind auch die Fahrer von PS-starken Fahrzeugen, die ihre Motoren aufheulen lassen und ein provozierendes Imponiergehabe an den Tag legen, „Car-Posing“ genannt.
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Auch das Parken in zweiter und dritter Reihe ist Stadt und Polizei ein Dorn im Auge. „Hierdurch kam es immer wieder zu einer Gefährdung von Fußgängern und einer erhöhten Lärmbelästigung der Anlieger“, so die Stadt. Es herrschten teilweise „lebensbedrohliche Situationen und soziale Spannungen“.
Sperrblöcke machen alles dicht
Die Sperrung soll am 1. März eingerichtet werden und an allen sieben Wochentagen von 19 bis 5 Uhr gelten. An der Seite zum Südring wird die Brüderstraße – zusätzlich zu einem Durchfahrverbotsschild – sogar mit Sperrblöcken abgeriegelt, an der anderen Seite belässt es die Stadt bei einem Schild. Nur Anlieger dürfen durchfahren.
„Wir haben im letzten Jahr zunehmend beobachtet, dass Autos sehr, sehr schnell fahren und teilweise auch ein gewisses aggressives Fahrverhalten gezeigt haben“, sagt Stadtbaurat Markus Bradtke. „Das hat dazu geführt, dass sich Gäste im Bermuda-Dreieck in diesem Bereich nicht mehr so frei bewegen wollten, sich nicht mehr wohl gefühlt haben.“
Mehr Platz für Fußgänger
Wie im Bermuda-Dreieck zu hören ist, sollen einige Autofahrer abends einen Rundkurs gefahren sein, um sich mit Motorsound und Musik aufzuspielen: Brüderstraße, Kerkwege, Viktoriastraße, Südring. Das geht nun bald nicht mehr. „Wir wollen ein attraktives und sicheres Bermuda-Dreieck“, sagt Polizeidirektor Jörg Dermund.
Die Sperrung soll auch mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer schaffen. „Ich glaube, den Gewerbetreibenden ist es nicht unangenehm, dass wir die Flaniermeile erweitern“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger.
Große Razzia im Januar
Die Polizei hatte vor kurzem mit dem Ordnungsamt und dem Hauptzollamt bei Razzien vor allem im Bermuda-Dreieck viele Shisha-Bars kontrolliert. Es ging um Hygienemängel und unversteuerten Tabak, aber auch Verkehrsverstöße.
Allein am 19. Januar überprüfte die Polizei dort 71 Menschen und 77 Fahrzeuge. Fazit: 107 Verwarnungsgelder, zehn Ordnungswidrigkeits- und zwei Strafanzeigen. Ein Fahrzeug wurde wegen baulicher Veränderungen sichergestellt, drei Fahrer mussten eine Blutprobe abgeben.
>>> ISG-Sprecher begrüßt Sperrung
Dirk Steinbrecher, Sprecher der „Immobilien- und Standortgemeinschaft Bermuda3Eck“ (ISG), begrüßt die Sperrung der Brüderstraße.
Dort hätte es zwar „schon immer“ Car-Posing gegeben („Manta und Scheibe runter“), aber „langsamer und ruhiger“. Der Zustand jetzt aber habe „eine andere Qualität“.