Mitte/Altenbochum. Stadt hatte Fläche eingezäunt, damit Rasen wachsen kann. Nach Eltern-Protesten darf nun gespielt werden. Bezirk Mitte: Regenwasser-Trennung

. Der Bezirk Mitte investierte 60 000 Euro in die Neugestaltung des Kinderspielplatzes Am Pappelbusch in Altenbochum. Im Dezember wurde er fertig – allein, er durfte nicht genutzt werden. Der Hügel war neu modelliert worden, Rasen wurde ausgesät. Damit der anwachsen kann, blieb der Spielplatz eingezäunt. Nicht vor Frühjahr, so erklärte die Stadt noch im Januar, könne er freigegeben werden.

Das passierte dann jetzt doch schneller als angekündigt: Seit fast zwei Wochen können Kinder dort endlich spielen. „Allerdings bleibt die Rasenfläche weiter gesperrt“, teilte Katrin Müller vom Presseamt auf Anfrage mit.

Kritik an der langen Umbauphase

Der Bezirk Mitte wird sich in seiner Sitzung am Donnerstag (22.) mit der Modernisierung des Spielplatzes befassen. Zugrunde liegt eine Anfrage der CDU-Fraktion vom Dezember 2017 Jahres, die Eltern und Anwohner zitiert mit der Kritik an der langen Umbauphase.

Mit der jetzigen Teilöffnung entspricht die Stadt einem Vorschlag von WAZ-Leserin Ute Pressler-Witting, die gern mit ihren Enkeln zum Pappelbusch kam: „Einfach den eingesäten Bereich abzäunen und den fertigen Teil des Spielplatzes freigeben.“ Der Spielplatz bekam neue Spielgeräte, neue Bänke und einen 80 Quadratmeter großen Kleinkinderbereich mit Spielhäuschen, Wippen und Sand, ganz nach den Wünschen der vorab befragten Kinder.

ie Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule gehört zu den Projekten für die Regenwasserabkopplung. Foto: Rainer Raffalski Geologie im Untergrund

Die Stadt Bochum hatte 2005 mit der Unterzeichnung der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ zugesichert, bis 2020 15 Prozent des Regenwassers von der Mischwasserkanalisation abzukoppeln. Eine der Einrichtungen, auf deren Fläche das Regenwasser künftig versickern soll, ist die Anette-von-Droste-Hülshoff-Schule am Lohring. Der Bezirk Mitte wird darüber entscheiden.

Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen durch die Zentralen Dienste ergab sich gleichzeitig die Möglichkeit der Abkopplung des auf den Dachflächen und befestigten Flächen anfallenden Regenwassers. Darüber hinaus erfolgt im Rahmen des Projektes „Gute Schule Sportplätze“ der Umbau des Sportplatzes zu einem Kunstrasenplatz durch das Grünflächenamt. Hier kann ebenfalls das Regenwasser auf dem Sportplatz getrennt werden.

Kanäle, Mulden und Rinnen

Die Verwaltung erklärt, dass wegen der Geologie im Untergrund eine Versickerung des auf den versiegelten Flächen anfallenden Regenwassers besonders gut geeignet sei. Durch die Trennung des Regenwassers vom Schmutzwasser soll die Mischwasserkanalisation bedeutend entlastet werden.

Über Kanäle, Mulden und Entwässerungsrinnen wird das Regenwasser der Dach- und Schulhofflächen in die Grünflächen entlang des Lohrings geleitet und versickert dort über Muldenrigole-Systeme. Der auf den angrenzenden Sportplatz fallende Regen versickert über eine zentrale Rigole.

>>>>Emschergenossenschaft an Kosten beteiligt

Mit dem Bau der Rinnen, Mulden und Kanäle soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Kosten beziffert die Verwaltung auf 454 538 Euro.

Die Emschergenossenschaft, die die Zukunftsvereinbarung mit unterzeichnet hat, beteiligt sich an den Kosten, so dass der Stadt ein Eigenanteil von 159 000 Euro bleibt.