Gerthe. . Anwohner in Gerthe klagen über Quietschen und Rattern auf der Linie 308/318. Verkehrsunternehmen kündigt an, die Gleise anders einzustellen.

Die Kritik an den neuen Vario-Bahnen der Bogestra häuft sich; nach Beschwerden aus Langendreer und Linden nutzte ein Anwohner in Gerthe die Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Nord, um seinem Ärger Luft zu machen.

Winfried Esser wohnt an der Endstelle der Linie 308/318 an der Schürbankstraße. Er klagte über Lärmbelästigungen, seitdem die neuen Bahnen eingesetzt werden: „Es ist ein Rattern, Rumpeln und Quietschen beim Ein- und Ausfahren der Bahnen – unerträglich, das verringert die Lebensqualität.“

Im Namen vieler Anwohner

Jahrzehntelang hätten er und seine Nachbarn – „ich spreche hier im Namen vieler Anwohner“ – problemlos dort wohnen können, die alten Bahnen waren weitaus leiser. Doch seit etwa zwei Jahren fühlten sich die Gerther dort nicht mehr wohl. Esser schilderte: Wenn die Vario-Bahnen im Schritttempo in die Kurve einführen, seien auch sie leise; doch sobald sie mit 35 Stundenkilometern anrollten, sei der Lärm unzumutbar. „Das ist nicht kundenfreundlich.“ Ziel seiner Einlassung war, die Bogestra zur Rückkehr zu den alten Bahnen zu bewegen. Er kritisierte auch, dass er seit zwei Jahren mit dem Unternehmen in Kontakt stünde: „Leider sind die von der Bogestra versprochenen Verbesserungen nicht eingetreten.“

Thomas Leserer, Fachbereichsleiter für Schienenfahrzeuge beim Verkehrsunternehmen, erklärte im Gremium dazu: „Wir haben im Bochumer Norden vermehrt die alten Bahnen eingesetzt, weil die Beschwerden zunahmen.“ Er räumte ein, dass die neuen Bahnen den Lärmgrenzwert dann überschreiten, wenn eine gewisse Geschwindigkeit erreicht werde. „Wir werben deshalb bei unseren Fahrern dafür, das Tempo zu drosseln.“

Die Bogestra habe die Fahrzeuge mehrfach nachgerüstet, um etwa das Kreischen in Kurven zu minimieren. Zudem, so versprach er, werde das Unternehmen noch Änderungen an den Gleisen vornehmen: „Wir versuchen alles, um die Geräusche weiter zu reduzieren.“

Wegeführung ändern

Und tatsächlich ist inzwischen einiges geschehen: Die Bogestra hat eine Geschwindigkeitsreduzierung angeordnet. Zudem werde es im zweiten Quartal eine Änderung der Wegeführung der Fahrzeuge geben.

„Wir werden die Gleise anders einstellen auf Höhe der Adresse von Herrn Esser. Überdies bleiben wir mit ihm im Gespräch. Schließlich können wir Missstände nur beseitigen, wenn wir davon erfahren“, sagt dazu Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns.