Bochum. . Stadtwerke melden steigenden Absatz von Gas und Fernwärme. Für den USB gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Ruhrverband beobachtet Situation.

Der aktuelle Frost passt in den rundum gescheiterten Zeitplan dieser Baustelle. Wegen der Minustemperaturen wird sich die Freigabe aller sechs Fahrspuren der Universitätsstraße rechts und links der neuen Haltestelle „Gesundheitscampus“ erneut um mehrere Wochen verzögern. Frühestens im März sollen alle Spuren wieder befahrbar sein, sagte die Stadt am Freitag auf Anfrage.

Damit wird die Haltestellen-Baustelle insgesamt mehr als fünf Jahre gedauert haben. Seit Februar 2013 müssen sich täglich viele Tausend Kraftfahrer mit nur einer Fahrspur je Richtung begnügen. Eigentlich sollten alle Fahrspuren Ende 2017 wieder freigegeben werden. Das klappte nicht wegen schlechten Wetters. Dann wurde Mitte Februar angekündigt. Aber auch dieser Termin ist jetzt geplatzt.

Abfall bei Frost trocken halten

Bei Frost kann kein Asphalt aufgebracht werden, weil er dann nicht aushärtet. Dazu sind mindestens fünf bis zehn Grad erforderlich und einige Tage Trockenheit. Allerdings sollen auch alte rechtliche Streitigkeiten zwischen Baufirma und Stadt ein Grund für die massiven Verzögerungen sein.

Doch auch an anderer Stelle gibt es kleinere Unwägbarkeiten. Ältere Müllwerker mögen sich erinnern. Als die Tonnen noch aus verzinktem Stahlblech und dazu noch rund waren, bedeutete strenger Frost vor allem Gefahr für die Hände. Nur gut behandschuht konnte im Winter die harte Arbeit erledigt werden. „Heutzutage friert höchstens mal der Abfall fest. Daher unser Tipp, vor allem bei Frost den Abfall möglichst trocken halten“, so Jörn Denhard, Sprecher des Umweltservice Bochum (USB).

Stadtwerke mit steigendem Gas-Absatz

Unmittelbar auf den tapfer kämpfenden Winter reagieren naturgemäß die Bürger, denn sie möchten es natürlich muckelig warm haben daheim. Für die Stadtwerke Bochum als größter örtlicher Energieversorger bedeutet dies steigende Absätze. Etwa beim Gas. Am Montag, 5. Februar, rauschten 15,495 Millionen Kilowattstunden (kWh) Gas durch die Leitungen, am gleichen Tag des Vorjahrs waren es 10,224 Millionen kWh, eine Steigerung um 34 Prozent. Gleiches Bild bei der Fernwärme. Wiederum der 5. Februar: 2,290 Millionen kWh war die Tageswärmemenge im Fernwärmenetz (1,505 Mio. kWh). Diese Steigerungen verwundern nicht, denn die Temperaturen lagen anders. Vor einem Jahr lag der Durchschnitt an diesem Stichtag bei 5,1 Grad Celsius – am vergangenen Montag waren es minus 0,5 Grad.

Bisher keine kältebedingten Schäden

Stadtwerkesprecher Kai Krischnak teilt mit: „Bisher hat es keinerlei kältebedingte Schäden an unseren Versorgungsleitungen gegeben.“ Hausbesitzern gibt das Unternehmen dennoch ein paar sinnvolle Tipps, zumal das frostige Wetter andauern soll:

Bei Minusgraden können Rohrleitungen einfrieren und sogar platzen, wenn sie dem Druck des Eises nicht standhalten. Spätestens bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sollten Wasserzähler, die in Zählerschächten, ungeheizten Kellerräumen, Garagen oder Hausanschlusskästen installiert sind, mit Dämmung vor Frost geschützt werden. Die Wasserzähler sind an diesen Orten den kühlen Außentemperaturen oft ungeschützt ausgesetzt. Steht das Wasser längere Zeit in den Wasserzählern, weil Familien zum Beispiel im Winterurlaub sind, kann es schnell gefrieren. Gefriert das Wasser, dehnt es sich aus und bringt das 15 Millimeter dicke Zählerglas zum Platzen – das Aus für jeden Wasserzähler. Einfache Mittel wie Steinwolle, Styropor, Schaumstoff oder auch Baumwollsäcke reichen meist aus.

>>> INFO: Ruhrverband beobachtet Wetterentwicklung genau


Der Ruhrverband in Essen, der für die Ruhr und ihre Nebenflüsse, insbesondere aber auch den Betrieb der Stauseen, zuständig ist, beobachtet die Wetterentwicklung genau. Derzeit sei ein Handeln jedoch noch nicht notwendig.

Doch vor allem im Sauerland sei bei den anhaltenden Minustemperaturen rasch mit einem großflächigen Zufrieren der Seen zu rechnen, was naturgemäß zu Gefährdung beim Betreten der Eisflächen führen könne.