Handy-Bewegungsdaten könnten Bogestra in Zukunft helfen, noch besser und schneller auf Mobilitätswünsche der Kunden zu reagieren. Ein Kommentar.

Hand aufs Herz: Wer hat sich noch nicht via Google-Maps oder anderer Dienstleister vor Reiseantritt die aktuelle Verkehrslage aufs Handy oder auf den Monitor geholt. Nicht von Geisterhand, sondern vielmehr von ganz realen Handys stammen die Informationen, die den Verkehr als flüssig oder stocken oder gar stehend anzeigen.

Ich bekenne hier ganz deutlich, dass ich zu den Leuten gehörte, die sich am Protest gegen die Volkszählung von 1987 beteiligt haben. Ich fühlte mich tatsächlich ausgehorcht, obwohl ich damals wie heute eigentlich nichts zu verbergen hatte und habe. Wenn ich mir heute anschaue, wie die Leute mit ihren Daten, mit ihrem Leben umgehen, so kann ich mich nur über meine damaligen Ängste und meinen Widerstand damals amüsieren.

Viele Menschen geben ihre Daten preis

Jeder zweite Facebook-Account bietet weit mehr Infos, als es die Volkszählung je konnte. Da sehe ich, wo die Leute ihren Urlaub verbringen, in welchen Hotels sie absteigen, wer sie begleitet und wie ihre Kinder heißen. Da melden sich Menschen, um Essen zu besprechen, bestellen ihre Medikamente bei einer Online-Apotheke. Wer weiß, was mit den Daten passiert.

Kurzum: Ich sehe den Anspruch der Bogestra eher positiv, auf neue Strömungen modern zu reagieren. Wenn Handy-Daten dazu genutzt werden, bitteschön. Wer dies nicht mag, kann ja seine Ortungsdienste jederzeit deaktivieren.