Bochum. . Die heiße Phase der fünften Jahreszeit ist eingeleitet: Am Sonntag wurde das Familientreffen der Großen Bochumer Karnevalsgesellschaft gefeiert.
Weder Weihnachten und Neujahr noch Geburtstag oder Firmenfeier vermögen Karin Kiso in dieselbe Feierlaune zu versetzen wie ihr geliebter Karneval. „Alles sieht toll aus, die Stimmung ist heiter, man kann mitmachen und sich auslassen“, schwärmt das Mitglied der Ruhrlandbühne.
Dann schlägt es 11.11 Uhr und der gesamte Saal der Herz-Jesu-Gemeinde in Hamme beginnt zu klatschen: Die Tanzgarde marschiert auf, der Saal schunkelt, die Goldfasanenfedern auf den Prinzenkappen wippen im Takt. Ob Prinzenpaar Martina I. und Hilmar I. aus Herne, Rainer I. und Scarlett I. aus Hattingen oder das Bochumer Dreigestirn aus Bäuerin Petra II., Jungfrau Christiane I. und Prinzessin Birgit I. – alle sind sie zum Frühshoppen in den Gemeindesaal gekommen, in den die Große Bochumer Karnevalsgesellschaft (GroBoKa) geladen hat.
„Karneval verbindet über Stadtgrenzen hinweg“
„Es ist ein großes Familienfest und Freundschaftstreffen“, beschreibt Peter Niemann, Ehrenpräsident der GroBoKa, die seit 15 Jahren stattfindende Veranstaltung. Karnevalsfreund Hajo Baldamus von den Karnevalsfreunden Blau-Weiß Bochum pflichtet bei: „Karneval verbindet über Stadtgrenzen hinweg.“
Für Nachwuchs ist gesorgt
Während im Festsaal bei „Polka, Polka, Polka“, „Jeck Yeah“ und „Schenk mir dein Herz“ die Stimmung auf dem Höhepunkt ist, kümmert sich Ellen Hermes hinter den Kulissen um Mettbrötchen, Käsekuchen und Co. „Ich bin schon seit Jahrzehnten dabei. Es ist toll, dass man alles mit einem Augenzwinkern sieht und nicht so ernst nimmt“, findet Hermes, die als gute Seele der GroBoKa gilt.
Kein alter Hase ist hingegen Isabell Rühl: Die 16-Jährige ist erst seit einem Jahr dabei, hat in der Tanzgarde beim Frühshoppen ihren allerersten Auftritt. „Ich bin ein bisschen aufgeregt, aber die familiäre Stimmung macht das wett“, so die Tänzerin.
Baby wird „schon früh in die Tradition des Karnevals eingeführt“
Und auch sonst sorgt die GroBoKa für ihren Nachwuchs: Veronique Fischer bewegt sich klatschend mit Töchterchen Emilia (6 Monate) auf dem Arm. „Sie wird schon früh in die Tradition des Karnevals eingeführt“, lacht Fischer.
Ein Vorbild könnte sie bereits haben: Oma Petra Lohof ist nämlich die Bäuerin des 4. Bochumer Dreigestirns. „Unser Motto lautet: Eine für alle, alle für Bochum“, sagt Lohof, die ein samtblaues Gewand mit einem Saum aus Nerz und dutzende Anstecknadeln trägt. „Wir sind stolz auf unsere Stadt und wollen das Gemeinschaftliche beim Karneval hervorheben“, erklärt sie das Motto. Und dann donnert schon das nächste Karnevalslied aus den Boxen.
Die Große Bochumer Karnevalsgesellschaft wurde 1936 von Karl Linden gegründet. Sie organisiert in jeder Karnevals-Session öffentliche Veranstaltungen und verleiht regelmäßig die „Goldene Grubenlampe“ an Menschen, die Bochum über den Tellerrand hinaus bekannt gemacht haben.
>>> GoBoKa verleiht die Goldene Grubenlampe
Die Große Bochumer Karnevalsgesellschaft wurde 1936 von Karl Linden gegründet. Sie organisiert in jeder Karnevals-Session öffentliche Veranstaltungen und verleiht regelmäßig die „Goldene Grubenlampe“ an Menschen, die Bochum über den Tellerrand hinaus bekannt gemacht haben.
Weitere Veranstaltungen: Am 27. und 28. Januar feiert die Ruhrlandbühne in ihrem Vereinsheim in Dahlhausen um 16 Uhr Kinderkarneval, am 29.Januar findet um 15 Uhr im Ruhr-Congress der Seniorenkarneval der Stadt Bochum statt.